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Ghost - Nachricht von Sam

besuchte Vorstellung: 03.04.2022

Liebe, die den Tod besiegt

Im Jahr 1990 erschien mit "Ghost - Nachricht von Sam" ein Film, der auch heute noch durchaus als Kultfilm bezeichnet werden kann. Patrick Swayze, Demi Moore und Whoopi Goldberg glänzten damals in den drei Hauptrollen. Obwohl die Bildhauerin Molly von ihrem Freund Sam endlich mal die Worte "Ich liebe dich" hören will, erwiedert er immer nur ein "Dito" und wird nicht müde zu erwähnen, dass er seine Liebe eben anders zeigt. Als die beiden eines Abends auf dem Heimweg überfallen werden, wird Sam tödlich verwundet und sieht, wie Molly über seinem leblosen Körper kniet. Nun scheint es zu spät, die Worte aussprechen zu können. Doch nicht nur das, als Geist hat er noch eine Aufgabe zu erledigen. Er findet heraus, dass hinter dem vermeintlichen Raubüberfall mehr steckt und sich auch Molly in großer Gefahr befindet. Mit Hilfe der liebenswerten Oda Mae, die Sam dank einer besonderen Gabe hören kann, versucht er Molly zu warnen. Doch wird Molly einer vorbestraften Betrügerin glauben, die behauptet mit Toten reden zu können?
 

 

Die unsterbliche Liebe, die bereits in der Filmversion so manche Taschentücher durchweicht hat, steht auch im Mittelpunkt des Musicals, welches im Jahr 2011 am Manchester Opera House uraufgeführt wurde. Dave Stewart und Glen Ballard schuffen Musik und Liedtexte zur bekannten Vorlage von Bruce Joel Rubin. In deutscher Sprache wurde das Werk erstmals am 18. März 2017 am Landestheater Linz aufgeführt. Aktuell tourt das Musical in einer von OffMusical produzierten Tour durch Deutschland, die am vergangenen Wochenende auch in Solingen Station machte. Und auch hier wurden einige Pakete Taschentücher verbraucht. Überzeugen kann "Ghost - Das Musical" vor allen Dingen durch die starken emotionalen Balladen, gepaart mit einigen netten Popsongs. Natürlich darf auch das bekannte "Unchained Melody" nicht fehlen. Während dies im englischen Original verbleibt sind alle anderen Songs in deutscher Sprache zu hören. Wer sich also auf eine kitschig-schöne Liebesgeschichte einlassen will, der ist mit diesem Musical gut bedient. Wem dies dagegen zu schnulzig daher kommt, der sollte sich besser ein anderes Stück aussuchen.
 

 

Die Inszenierung von Manuel Schmitt ist absolut tourtauglich, so dass mit wenigen Requisiten gearbeitet wird. Dennoch ist alles stimmig und durchaus sehenswert. Besonderer Wert wird auch auf die Personen und die jeweiligen Stimmungen gelegt. Als Sam kann der gebürtige Cottbuser Charles Kreischke gefallen. Ihm zur Seite stand in der besuchten Vorstellung Livia Wrede als Molly, die während der Tour neben Ensemble-Rollen auch als Cover für Molly zum Einsatz kommt. Nicht einfach zu verkörpern ist die Rolle der etwas extravaganten Oda Mae, da diese mehr als die anderen Rollen der Filmvorlage durch Whoppi Goldberg extem stark vorgezeichnet wurde. Dennoch gelingt es Amani Robinson ganz wunderbar, hier eine eigene Komik zu entwickeln. Mit "Weit weg von hier" hat sie am Ende dann auch endlich ihre große Solo-Nummer, bei der sie auch gesanglich voll überzeugen kann. Als Sams Freund und Arbeitskollege Carl weiß auch Kim-David Hammann zu überzeugen. Die weitere Cast ist ebenfalls stimmig besetzt, wobei insbesondere Richard McCowen als Krankenhausgeist postiv hervorsticht. Die Musik wurde für diese Tourproduktion im Vorfeld aufgenommen und lediglich vom Band eingespielt. Dies ist sicher keine schöne Entwicklung, schließlich geht nichts über unsere geliebten großen Orchester, allerdings ist zumindest die Abmischung mit dem Livegesang gut gelungen. Alles in allem erhält der Zuschauer beim Besuch dieser Produktion all das, was er erwarten darf. Gute Darsteller, eine rührseelige Liebesgeschichte, die "Unchained Melody" und am Ende viele Tränen durch die gesamte Sitzreihe. Am Ende spendete das Publikum trotz einer eher ungewöhnlichen Uhrzeit am frühen Sonntag Mittag großen Applaus. Auf Grund der großen Nachfrage wurde in Solingen zu den urspünglich geplanten Vorstellungen am Samstag und Sonntag Abend eine weitere Vorstellung am Sonntag Mittag eingeschoben, die ebenfalls recht gut besucht war.
 

 

Kurzfristig zu sehen ist "Ghost - Nachricht von Sam" noch in Nürnberg (18.04.22), Offenburg (20.04.22) und Düsseldorf (22.04.22), weitere Termine im Frühjahr 2023 sind angesetzt und geplant.

Markus Lamers, 09.04.2022
Bilder: © David Schmelzer

 


She Loves Me

Premiere: 24.11.2021
besuchte Vorstellung: 27.11.2021

Klassisches Musical in Bestform

Am 24. November 2021 konnten bei der Premiere von „She Loves Me“ am Theater und Konzerthaus Solingen endlich auch die Zuschauer die erste gemeinsame Produktion des Kulturmanagements Solingen und der Folkwang Universität der Künste besuchen. Ursprünglich war diese Produktion bereits in der vergangenen Spielzeit geplant, konnte dort aber wegen des Lockdowns nicht aufgeführt werden. Trotz eines engen Terminplans der Bergischen Symphoniker gelang glücklicherweise eine Verschiebung in die laufende Spielzeit. Vorab eine Zusammenfassung des groben Handlungsablaufes dieses selten gespielten Musicals: Wir befinden uns in Budapest im Jahr 1934. Georg Nowack arbeitet mit einigen Kollegen und Kolleginnen in der Parfümerie von Herrn Maraczek. Da er allerdings in Beziehungsfragen bislang nicht so viel Glück hatte, verliebt er sich Hals über Kopf in eine anonyme Brieffreundin. Er ahnt nicht, dass es sich hierbei um Amalia Balash handelt, die vor einiger Zeit auch eine Stelle in der Parfümerie angetreten ist und zu der Georg nicht die beste kollegiale Beziehung pflegt.

 


Jerry Bock und Sheldon Harnick, die u. a. durch ihren Welterfolg „Anatevka“ Bekanntheit erlangten, schufen mit Joe Masteroff, Buchautor des Welterfolgs „Cabaret“, dieses romantisch-nostalgische Musical mit zündenden Melodien und wunderbar komischen Momenten. Hierbei gelang es Ihnen, auch die Rollen der weiteren Mitarbeiter der Parfümerie mit kleinen Geschichten zu versehen, so dass sich über gute zwei Stunden ein sehr unterhaltsamer Abend entwickelt. Die Uraufführung erlebte das Werk bereits 1964 am New Yorker Broadway, dennoch war „She Loves Me“ an den deutschen Theatern bislang kaum zu sehen. Besonders schade ist dies, da die schwungvolle Partitur nicht nur einen Grammy gewann, sondern in allen Bereichen absolut gelungen ist. Unter der musikalischen Leitung von Jürgen Grimm spielen rund 20 Musiker der Bergischen Symphoniker absolut präzise und sorgen für einen musikalischen Genuss, den man so schnell nicht vergessen wird.

 


Auch die Darsteller können in allen Belangen überzeugen. Mit Yasmina Hempel als Amalia Balash, Louis Dietrich als Georg Nowack, Maja Lilly Dickmann als Verkäuferin Ilona Ritter, Samuel Ismail Türksoy als Playboy Stephan Kodaly, Samuel Franco als Verkäufer Ladislav Sipo und Felix Alexander Rabas als stets fröhlicher Botenjungen Arpad Laszlo stehen die künftigen Folkwang Absolventen aus dem vierten Jahrgang in den Hauptrollen auf der Bühne. Erstaunlich hierbei, wie sie alle Rollen trotz ihres jungen Alters ausfüllen und diese präzise und mit viel Spielfreude auf die Bühne bringen. Ihnen zur Seite steht mit Tom Zahner als Zoltan Maraczeck ein erfahrener Darsteller, der einen menschlichen und sympathischen Parfümeriebesitzer abgibt. Das ergänzende Ensemble besteht aus sechs Studenten und Studentinnen des dritten Studienjahrgangs Musical der Folkwang Universität der Künste. Es ist immer wieder aufs Neue erfreulich zu sehen, mit welch hoher Qualität die Studenten hier allesamt auftreten. Für die Regie konnte mit Gil Mehmert einer der gefragtesten Regisseure im deutschsprachigen Raum gewonnen werden, dem es einmal mehr gelingt durch gute Personenführung das Stück und die Darsteller glänzen zu lassen. Er setzt geschickte Akzente, vertraut aber ansonsten auf die Vorlage des Musicals, so wie es für klassische Musicalunterhaltung oftmals am besten ist. Eine Drehbühne wechselt mehrfach von der Außen- zur Innenansicht der Parfümerie. Im zweiten Akt kommen noch zwei weitere Handlungsorte dazu, die bis dahin geschickt verborgen bleiben. Britta Tönne hat hier ein ebenso praktisches wie auch mit vielen Details ausgeschmücktes Bühnenbild geschaffen. Für die Kostüme vertraut sie auf elegante historische Kleidung, so dass sich auch hier ein rundes Gesamtbild ergibt. Wichtig sind bei einem guten Musical auch stets gelungene Choreografien, die in diesem Fall von der gebürtigen Wuppertalerin Yara Hassan entwickelt und mit den Darstellern einstudiert wurden.

 


Insgesamt gelingt dem Kulturmanagement Solingen in Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität der Künste mit „She Loves Me“ eine eindrucksvolle Erstarbeit im Bereich des Musicals, die allerdings in der besuchten Dernière mehr Besucher verdient gehabt hätte. Auch wenn die Zeiten derzeit sicher nicht für einen großen Theaterbesuch sprechen und man mit der „2G plus“-Regel in Solingen versucht die Sicherheit der Zuschauer bestmöglich zu gewährleisten, hat die aktuelle Infektionslage wohl doch einige Zuschauer von einem Besuch abgehalten. Diesen ist allerdings eine der besten Musicalneuproduktionen der letzten Monate entgangen. Im Mai 2022 steht mit Cole Porter´s „Anything Goes“ die zweite gemeinsame Musical-Produktion auf dem Spielplan und man kann allen Lesern nur empfehlen, das Theater und Konzerthaus Solingen bei diesem ebenso löblichen wie ehrgeizigen Projekt zu unterstützen. Vielleicht eignet sich hier eine Karte auch als Weihnachtsgeschenk verbunden mit der Hoffnung auf eine bessere Zeit im Frühjahr 2022.


Markus Lamers, 28.11.2021
Fotos: © Abiramy Arulrasa

 

 

Thrill Me - Die Leopold & Loeb Story

 

Premiere Solingen: 23.10.2021
besuchte Vorstellung: 24.10.2021

 

Gibt es das perfekte Verbrechen?


 

In Zusammenarbeit mit OFFstage Germany e.V. war am vergangenen Wochenende im Rahmen des Broadway Fieber Solingen das Musical „Thrill Me“ im dortigen Theater und Konzerthaus zu sehen. Dieses basiert auf der wahren Begebenheit der „Thrill Killers von Chicago“ und wurde inzwischen in 20 Ländern in den verschiedensten Inszenierungen aufgeführt. Seine Deutschlandpremiere feierte der Musicalthriller von Stephen Dolginoff im Oktober 2012 im Dattelner Katielli-Theater in der Übersetzung von Bernd Julius Arends, die auch in Solingen zu hören war. Es geht um die beiden Jurastudenten Nathan Leopold und Richard Loeb, die sich sehr für die Theorie des Übermenschen von Friedrich Nietzsche interessieren. Besonders Richard fühlt sich der übrigen Menschheit erhaben und will mit Hilfe von Nathan das perfekte Verbrechen begehen. Nachdem die beiden bei einigen Brandstiftungen und Einbrüchen unentdeckt entkommen konnten, reicht Richard der Thrill bald nicht mehr aus. So plant er den perfekten Mord zu begehen und spannt hierbei seinen Freund Nathan ein, der in seiner Liebe zu Richard nahezu alles für ihn tun würde. Als Opfer wird ein kleiner Junge ausgewählt, der keine Verbindung zu den beiden aufweist. Dieser nicht aufzuklärende Mord soll als Beweis dienen, dass sie als Übermenschen schlauer als alle anderen sind. Doch kann der Mord wirklich nicht aufgeklärt werden? Das Musical führt das Publikum mitten in eine spannende Kriminalgeschichte, die durch die Beziehung der beiden Studenten untereinander einen besonderen Reiz erfährt und am Ende mit einer besonderen Überraschung aufwarten kann.

 

Mit Kevin Köhler als Nathan Leopold und Michael Heller als Richard Loeb war das Musical perfekt besetzt, denn beide Darsteller liefern einen eindrucksvollen Einblick in die menschlichen Abgründe zweier junger Studenten. Darüber hinaus sind beide gesanglich stark unterwegs, hier kann man sich schon jetzt auf die in Kürze erscheinende CD zum Stück freuen. Begleitet wurden die beiden Darsteller von Lidia Kalendareva am Piano, die aus dem Instrument durch zusätzliches Zupfen an den Saiten ganz besondere Töne hervorbringt. „Thrill Me“ bietet in rund zwei Stunden einen gleichzeitig faszinierenden wie auch erschreckenden Theaterabend, der jedem Theaterbesucher wärmstens empfohlen werden kann. Selten hat man ein so perfides Stück Musiktheater erlebt, welches gleichzeitig so clever geschrieben daherkommt. Die Inszenierung hat Michael Heller gleich selbst übernommen, was ihm hervorragend gelungen ist. Es braucht nicht viel, um diesen Abend wirken zu lassen. Auf der Bühne befindet sich nur ein großer drehbarer Würfel, der eine Art Kamera darstellt und mit dessen Hilfe die Geschichte geschickt in Gegenwart und Rückblenden unterteilt wird. Dazu ein paar sehr effektvoll eingesetzte Lichteffekte, den Rest erledigen die zwei talentierten Darsteller durch ihr differenziertes Schauspiel.

 

Dem Theater Solingen ist es ebenso wie dem Verein OFFstage Germany e.V. zu wünschen, dass man in Zukunft noch viele solcher selten gespielten Werke auf der Bühne bewundern kann. In diesem Fall hat sich die weiteste Anfahrt gelohnt, was zwei nahezu ausverkaufte Vorstellungen mit viel Beifall für alle Beteiligten eindrucksvoll bestätigen.

 

Markus Lamers, 25.10.2021
Foto: (c) Nico Stank
 


Interview mit Maik Frömmrich zum
„Broadway Fieber Solingen“

Am Theater und Konzerthaus Solingen wird mit Beginn der neuen Spielzeit nun auch erstmals die Reihe „Broadway Fieber Solingen“ an den Start gehen. Geplant war dieses Projekt bereits im vergangenen Jahr, musste dann aber auf Grund der Corona-Pandemie entsprechend verschoben werden. Der Opernfreund hatte nun die Gelegenheit ein Interview mit Maik Frömmrich zu führen, der als Projektleiter maßgeblichen Anteil an der Entstehung dieser interessanten Reihe hatte.

OF: Maik, vielen Dank, dass Sie sich etwas Zeit nehmen unseren Lesern ihr neues Projekt etwas genauer zu erläutern. Wie kam man in Solingen auf die Idee, dem Musical eine eigene Marke zu verleihen und was genau steckt hinter dem Titel „Broadway Fieber Solingen“?

Maik Frömmrich: Das Musicalgenre ist so vielfältig und lebendig wie kaum ein anderes. Musikalische Einflüsse von Oper, Operette, Jazz, Swing, Tanz- und Unterhaltungsmusik bis hin zu Pop, Rock, Soul, Rap und elektronischer Musik zeigen auf, wie abwechslungsreich Musicals sein können. Mit dem Label „Broadway Fieber Solingen“ wollen wir dem Genre zukünftig einen größeren Fokus in unserem Programm geben und die Vielfalt des Genres aufzeigen. Dabei kooperieren wir mit bekannten Namen aus der Musicalszene sowie der Folkwang Universität der Künste, um bestmögliche Qualität auf unserer Bühne zeigen zu können. Deshalb kann man das Label auch als eine Art Qualitätssiegel sehen. Wir hoffen auch, dass das Genre eine größere Zielgruppe erreicht und wir damit auch Besucher aus der Region nach Solingen locken können.

OF: Oft wird dem Musical ja vorgeworfen, nur der seichten Bespaßung zu dienen. Was würden Sie antworten, wenn Ihnen jemand mit dieser Aussage entgegentritt?

Maik Frömmrich: Ich würde sagen, dass diese Aussage von einer gewissen Unkenntnis zeugt. Natürlich ist ein Großteil der Musicals auch seichte Bespaßung. Man denke an Welthits wie „Cats“, „Disney’s König der Löwen“ oder auch Klassiker wie „Anything Goes“ oder „Kiss me, Kate“. Und ich finde auch, dass das vollkommen in Ordnung ist und durchaus seine Berechtigung hat. Das Genre hat sich aber über die Jahrzehnte immer mehr weiterentwickelt, ist enorm vielfältig geworden und hat herausragende, auch inhaltlich anspruchsvolle Stücke hervorgebracht. Angefangen bei den Werken von Stephen Sondheim über Komponisten wie Michael John LaChiusa und Jason Robert Brown bis hin zu Adam Guettel gibt es durchaus auch herausfordernde Partituren zu entdecken. Ich würde empfehlen in die Castaufnahme von „Marie Christine“ - ein Musical basierend auf Medea - mit der herausragenden Audra McDonald reinzuhören. Mit „Thrill Me“ haben wir in dieser Spielzeit beispielsweise auch einen Musicalthriller im Programm, den ich inhaltlich kaum als seichte Unterhaltung einstufen würde, schließlich entlässt das Stück das Publikum regelmäßig überrascht und schockiert in den Abend.

OF: Eigentlich wollte man ja bereits in der vergangenen Spielzeit starten, leider hat es hier dann nur zu einem, wenn auch wunderschönen, Streaming-Konzert mit Christian Alexander Müller gereicht. Können Sie uns etwas über die Probleme erzählen, mit denen Sie in den letzten Monaten zu kämpfen hatten und wie sich dies auch auf die Planung der Spielzeit 2021/22 ausgewirkt hat?

Maik Frömmrich: Die Planungsunsicherheit hat uns natürlich vor viele Herausforderungen gestellt. Geplante Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden und wir mussten mehr als einmal umdisponieren. Deshalb waren wir ganz glücklich, dass wir zumindest als kleinen digitalen Auftakt unseres neuen Projektes das Konzert mit Christian Alexander Müller produzieren konnten. Wir blieben aber die gesamte Zeit optimistisch und konnten glücklicherweise auch unsere große Musicaleigeninszenierung „She Loves Me“, die erste gemeinsame Produktion vom Kulturmanagement Solingen und der Folkwang Universität der Künste, bis zur Generalprobe fertig produzieren. Und das bereits in dem Bewusstsein, dass wir die Premiere am 05. Mai 2021 nicht spielen können werden. Glücklicherweise konnten wir einen längeren Zeitraum im November freischaufeln, um die Premiere nun am 24. November 2021 zeigen zu können. Ich war einer der wenigen glücklichen Personen im Saal, der sich die Generalprobe anschauen konnte und es ist so ein wunderbar unterhaltsames Stück unter der Regie von Musicalexperte Gil Mehmert geworden, dass es schade wäre, wenn die Inszenierung nicht das Licht der Welt erblicken würde. Also schauen wir optimistisch nach vorne.

OF: Zum Glück konnten ja fast alle Produktionen in die neue Spielzeit übernommen werden. Nur „Lieder für eine neue Welt“ findet sich nicht im Spielplan wieder. Besteht hier noch die Hoffnung, dieses wunderbare Werk von Jason Robert Brown in einer kommenden Spielzeit auch in Solingen zu erleben?

Maik Frömmrich: „Lieder für eine neue Welt“ ist wirklich ein ganz wunderbares Stück, welches wir in Zusammenarbeit mit Christian Alexander Müller, der ja auch als erfolgreicher Musicalregisseur tätig ist, präsentiert hätten. Wir beginnen jetzt langsam mit der Planung für die Spielzeit 2022/2023 und müssen einfach mal schauen, was möglich und denkbar wäre. Da wir ein Bespieltheater sind haben wir kein eigenes Ensemble und sind überwiegend auf die „produzierenden Bühnen“ angewiesen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir wieder spannende Produktionen präsentieren werden, insbesondere wenn alle wieder mehr Planungssicherheit haben.

OF: Kommen wir zu dieser Spielzeit, auf was können sich die Zuschauer besonders freuen?
 

Maik Frömmrich: Ein paar Veranstaltungen habe ich ja schon erwähnt. Den Auftakt macht ein ganz wunderbares Konzert von drei renommierten Musicaldarstellern und -darstellerinnen. Anne Hoth, Karen Bild und Tobias Weis präsentieren am 18. und 19. September mit „Irgendwie anders“ ein ganz besonderes Konzert. Dabei steht nicht nur das Genre Musical im Fokus, sondern es werden schlicht Genregrenzen gesprengt. Da steht die Popballade von Herbert Grönemeyer gleichberechtigt neben der großen Musicalballade oder dem Schlagerhit von Helene Fischer. Alles neu und anders arrangiert, halt „Irgendwie anders“. Mit „Anything Goes“ steht dann auch unsere zweite Musicaleigeninszenierung mit der Folkwang Universität der Künste an, die sicherlich für schwungvolle Stunden sorgen wird. Aber eigentlich lohnen sich alle Produktionen, denn ich glaube wir haben für jeden Geschmack etwas dabei.

OF: Wichtiger Baustein beim „Broadway Fieber Solingen“ ist die bereits angesprochene Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste in Essen. Wie kam es hier zu der Zusammenarbeit und ist hierbei eine langfristige Zusammenarbeit geplant?

Maik Frömmrich: Wir hatten jahrelang eine Operneigeninszenierung bei uns im Haus, eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik in Köln. Im Rahmen unserer Neufokussierung auf das Genre Musical haben wir überlegt, ob das nicht auch für die Eigeninszenierung der richtige Zeitpunkt wäre, um das Genre zu wechseln und dadurch vielleicht auch etwas frischen Wind ins Haus zu bekommen. Da ich sehr viele großartige Abschlussproduktionen in den letzten rund 20 Jahren von der Folkwang Universität sehen durfte und die herausragende Qualität und die Expertise aller Beteiligten kannte, war das natürlich eine tolle Option und so fragten wir in Essen an. Da wir eine große, technisch sehr gut ausgestattete Bühne haben und mit den Bergischen Symphonikern einen großartigen Klangkörper, war das Interesse einer Zusammenarbeit sehr groß, die wie bereits erwähnt in unserer ersten gemeinsamen Produktion „She Loves Me“ mündete. Wir schauen als gleichberechtigte Partner optimistisch in die Zukunft und ich bin ganz zuversichtlich, dass wir gemeinsam noch tolle Stücke präsentieren werden.

OF: Es ist also auch für die nächsten Jahre noch einiges geplant im Bereich Musical?

Maik Frömmrich: Definitiv, denn das Genre hat so viel zu bieten. Ich hoffe, dass sich weitere Kreative bei uns melden und wir gemeinsam spannende Projekte präsentieren können. Dass wir das Label etabliert haben und offen für Kooperationen sind, spricht sich langsam in der Musicalszene rum. Ich denke, wir werden noch die ein oder andere Produktion präsentieren können, auch abseits von Mainstream-Shows oder Klassikern. Vielleicht gibt es irgendwann auch mal eine Weltpremiere, ich würde mich freuen.

OF: Das klingt auf jeden Fall spannend. Zum Schluss vielleicht noch eine Frage abseits des Theaterhauses. Wenn man als Besucher nach Solingen kommt, um einen schönen Abend im Theater zu verbringen, was sollte man sich bei einem Besuch der Stadt unbedingt noch anschauen?

Maik Frömmrich: Solingen hat einige schöne Ecken zu bieten. Der Stadtteil Gräfrath ist mit seinen alten, traditionellen Gebäuden sehr sehenswert. Schloss Burg und auch den Müngstener Brückenpark sollte man nicht verpassen und da Solingen Klingenstadt ist, kann ich einen Besuch im Klingenmuseum wärmstens empfehlen.

OF: Vielen Dank für das Gespräch Maik und allen Beteiligten viel Erfolg mit dem „Broadway Fieber Solingen“.

Ausführliche Informationen zu den geplanten Musicals und Konzerten findet man online unter https://theater-solingen.de/broadway-fieber/.

Markus Lamers, 31.08.2021

 

RIGOLETTO

In der Bergischen "Klingenstadt" Solingen 
(Eigenproduktion des Solinger Kulturbüros)

Besuchte Vorstellung: 11.05.13

Glanz schöner Stimmen

Das Melodram über den buckligen Zyniker, den von Haß und Eifersucht zerfressenen, rachsüchtigen Narren Rigoletto am Hof des Herzogs von Mantua gehört zu den publikumswirksamsten und beliebtesten Opern des Erfolgskomponisten Giuseppe Verdi. Der wiederum hatte es einem Stoff Victor Hugos nachempfunden und der Zensur zuliebe auf ein fiktives Mantua übertragen. Nicht zuletzt tragen die Gassenhauer „Bella figlia dell´amore“, „Questa o quella“, „Figlia – mio padre“, und vor allem die unsterblichen „Caro nome, che il mio cor“ und „La donna è mobile“ zu dieser Bekannt- und Beliebtheit bei.
 

Auf minimalistisch ausgestatteter, karger Bühne läßt Igor Folwill die Eigenproduktion des Solinger Kulturbüros mit den Bergischen Symphonikern stattfinden – und überzeugte im Remscheider Teo Otto Theater ebenso wie bei der begeistert aufgenommen Solinger Premiere. Zwar waren es am vergangenen Samstagabend nur 185 Opernfreunde, die ins Remscheider Theater gekommen waren, doch feierten sie Sänger und Orchester mit tosendem Beifall, auch Szenenapplaus, Bravi und am Ende stehenden Ovationen. Am Sonntag konnten immerhin rund 350 Besucher gezählt werden.
 

Ein außerordentlicher Erfolg. Frank Dolphin Wong glänzte mit voluminösem Bariton und ergreifender Darstellung als der unentwegt „Vendetta“ verlangende Rigoletto, Francisco Almanza stand ihm mit strahlendem Tenor (sieht man von einigen Kratzern im Ansatz ab) in nichts nach. Das Trio der gefeierten Stimmen wurde von der hinreißenden Stephanie Elliot als Rigolettos Tochter Gilda komplettiert. Ihr lupenreiner Sopran strahlte bei berührender Dramatik auf hohem Niveau, nahm das Publikum im Solo wie in den herrlichen Duetten mit Almanza und Wong mit. Indisponiert schien Slavin Peev, dessen Baß als Mörder Sparafucile nicht überzeugen konnte. Hingegen machte Anna Wagner als Maddalena mit warmem Mezzo einen guten Eindruck. Sie sprang übrigens auch durch Einsingen für die stimmlich indisponierte Polly Olszak ein. Hohe Qualität kann auch dem ausgezeichneten Herrenchor unter Horst Meinardus bescheinigt werden Veritabel begleitet von den Bergischen Symphonikern unter GMD Peter Kuhn, deren Blech anfangs ein zwar wenig unsauber war und die Monterones (klangvoll: Sang-Wook Bang) erste Baß-Arie leider brutal erschlugen, entfaltete sich im Übrigen eine hörenswerte und für ein Stadttheater überaus beachtliche Inszenierung. Ein weiterer Beleg dafür, daß die Städte Solingen und Remscheid nicht auf ihr Orchester als kulturellen Mittelpunkt verzichten können.
 

Dank an Frank Becker

www.musenblaetter.de 

 
Eine Produktion des Kulturbüros Solingen
 
Musikalische Leitung: GMD Peter Kuhn - Regie und szenisches Arrangement: Igor Folwill - Kostüme: Angela Schuett - Chor: Horst Meinardus - Maske: Doris Königstein - Regieassistenz: Vivian Guerra – Foto: Hans Knopper
 
Solisten: Herzog von Mantua: Francisco Almanza – Rigoletto: Frank Dolphin Wong – Gilda: Stephanie Elliott - Graf von Monterone: Sang Wook Bang - Graf von Ceprano: Wolfgang Krupp - Gräfin von Ceprano: Anna Wagner – Marullo: Christoph Bier - Borsa Matteo: Carles Prat – Sparafucile: Slavin Peev - Maddalena: Anna Wagner – Giovanna/Page: Polly Olszak (am 11.5. eingesungen von Anna Wagner)
 
 
P.S. Opernfreund-Touristinfo

Photo (c) Bilsing
 
Die Müngstener Brücke verbindet Remscheid und Solingen in 107 Meter Höhe und ist damit immer noch die höchste Eisenbahnbrücke Deutschland

 

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