Festivalmozart.com
Lorin Maazel dirigiert
LA FANCIULLA DEL WEST konzertant
FESTIVAL MOZART DE LA CORUÑA
25.7.13
“La Fanciulla del West”, von Giacomo Puccini (Konzertante Aufführung). Jonathan Burton, Ekaterina Metlova, Paul LaRosa. Coro de la Orquesta Sinfónica de Galicia. Orquesta Sinfónica de Galicia. Dirigent: Lorin Maazel. La Coruña, Palacio de la Ópera, 6.VI. 2013.
Ungefähr vor einem Jahr, Lorin Maazel leitete zum erstenmal das Orquesta Sinfónica de Galicia, eins der besten Orchesters Spaniens ohne Zweifel. Nach einer 1. Symphonie Gustav Mahlers war die Beziehung zwischen Orchester und Dirigent so hervorragend, dass der amerikanische Maestro im vorigen Juni für zwei konzertante Aufführungen von “La Fanciulla del West” von Giacomo Puccini gewonnen werden konnte. Beide Konzerte sind der Höhepunkt vom diesjährigen Festival Mozart gewesen (dass, obwohl dem Werk des Salzburger Komponisten im wesentlichen gewidmet bleibt, seine Horizonten breit geöffnet hat, so dass Künstler wie Ute Lemper einnehmen kann). Lorin Maazel hat immer Puccini besonders geliebt und geschätzt. In der Musik des Komponisten aus Lucca kann er die besten Marken seines Dirigenten-Stils zeigen, wie seine Kunst für die orchestralen Farben und sein hochtheatralisches Instinkt.
Die Produktion wurde in Zusammenarbeit mit dem Castleton Festival, das vor kurzem von Lorin Maazel in USA gegründet wurde, so dass die unzähligen kleinen Rollen (fast fünfzig) von jungen amerikanischen Sänger höchst idiomatisch besetzt wurden. In den Hauptrollen, Jonathan Burton zeigte als Dick Johnson eine schöne lyrische Farbe (die in der berühmten Arie “Ch’ella mi creda”, fast der einzige ruhige Moment dieser höchst spannender Oper, besonders aufblühte), und Paul LaRosa gab genug Charakter seinem Gegner, der Sheriff Jack Rance. Aber die echte Revelation war die russische Sopranistin Ekaterina Metlova. Diese Siegerin des Concurso Internacional de Canto de Bilbao im Jahre 2010 sang die undankbare Partie der Minnie mit verblüffender Sicherheit in den stimmlichen Sprünge, zeigte eine festen Höhe, und gelang zum Schluss ohne spürbare Mühe.
Rafael Banús