OPER FRANKFURT
Ein prallvolles Programm trotz angespannter Finanzlage
Bericht von der Spielzeitpressekonferenz am 3. Mai 2022
[Hinweis für eilige Leser: Eine Übersicht des gesamten Spielplans findet sich am Ende des Berichts.]
Die Überschrift „Zeit der Ernte – Zeit des Abschieds“ haben wir vor einer Woche ein wenig voreilig für die letzten Aufführungen des fabelhaften Frankfurter Lohengrin verbraucht. Man könnte mit ihr auch treffend den gestern vorgestellten neuen Spielplan für die Saison 2022/23 beschreiben. Es ist die letzte Spielzeit von Sebastian Weigle als Generalmusikdirektor, von dem Bernd Loebe auf der Pressekonferenz sagt: „Es ist für mich ein Glück gewesen, einen solchen Partner zu haben.“ Schon der aktuellen Saison war anzumerken, daß Loebe für Weigle mit Spitzenbesetzungen für Die Frau ohne Schatten und Lohengrin erste Abschiedsgeschenke übergeben hat, denn insbesondere mit seinen Dirigaten von Wagner und Strauss hat Weigle viel zum Glanz der Ära Loebe beigetragen. Und so darf Weigle zum Abschied mit zwei Filetstücken des spätromantischen Repertoires letzte Lücken in seiner Werkschau der beiden großen Meister schließen. Bei Wagner haben nur noch die Meistersinger von Nürnberg gefehlt. Die gibt es nun ab November in einer Neuinszenierung von Johannes Erath. Für Weigles letzte Frankfurter Strauss-Premiere hat der Intendant die Elektra ausgesucht. Nach der exemplarisch gelungenen Zusammenarbeit bei Daphne und Rosenkavalier übernimmt erneut Claus Guth die Regie. Daneben wird Weigle seine Strauss-Kompetenz erneut bei der wiederaufgenommenen Produktion des Capriccio demonstrieren. Bernd Loebe erinnert daran, daß der scheidende Generalmusikdirektor sich auch nie zu schade für Werke am Rand des Repertoires war. An diesen Aspekt seines Frankfurter Wirkens knüpft die letzte Premiere unter seinem Dirigat an: Die ersten Menschen des im Alter von 28 Jahren im Ersten Weltkrieg gefallenen Komponisten Rudi Stephan.

Daneben ist es ein Spielplan der nachgeholten Produktionen, die den beiden Corona-Jahren zum Opfer gefallen waren. So kommt nun verspätet Händels Orlando auf die Bühne des großen Hauses und ein Britten-Doppelabend mit The Prodigal Son und The Burning Fiery Furnace ins Bockenheimer Depot. Außerdem wird Le vin herbé von Frank Martin zum ersten Mal vor Publikum aufgeführt, nachdem die fertig geprobte Produktion kurz vor der Premiere vom Lockdown ausgebremst wurde. Der Spielplan führt diese Produktion kurioserweise unter den Wiederaufnahmen auf (Loebe erklärt schelmisch, er habe die städtischen Gremien nicht damit erschrecken wollen, in Zeiten knapper Kassen eine Neuproduktion mehr als üblich anzusetzen.). Noch nicht nachgeholt wird die Premiere von Boris Godunow. Loebe war das Ansetzen einer großen Choroper bei ungewisser Entwicklung der Pandemie noch zu heikel. Aber das Bühnenbild der Produktion wird zu sehen sein: Man habe Regisseur Keith Warner und Bühnenbildner Kaspar Glarner überreden können, darin einen Doppelabend spielen zu lassen, der höchst originell Kurt Weills Der Zar läßt sich fotografieren mit Carl Orffs in Frankfurt uraufgeführter Kurzoper Die Kluge kombiniert.
Der große Publikumszuspruch für Händel-Opern hat die Frankfurter Intendanz offenbar dazu bewegt, noch eine zweite Händel-Premiere im Großen Haus herauszubringen, nämlich sein Oratorium Hercules, das Barrie Kosky szenisch beleben soll.
Die Spielzeit wird eröffnet mit einer neuen Zauberflöte, mit deren Regie Ted Huffman betraut ist. Im Übrigen wird der mit Neuproduktionen prall gefüllte Spielplan wieder mit Raritäten, Entdeckungen und sogar einer Uraufführung abgerundet. Asmik Grigorian, die trotz ihrer atemberaubenden internationalen Karriere dem Frankfurter Haus verbunden bleibt, durfte sich eine Oper für ihren nächsten Einsatz am Main aussuchen und hat dabei Tschaikowskis Die Zauberin gewählt. Die vor wenigen Jahren wiederentdeckte und tatsächlich erst 2016 mit rund 85 Jahren Verspätung uraufgeführte Belcanto-Oper Francesca da Rimini von Saverio Mercadante läßt Loebe an seiner zweiten Wirkungsstätte in Erl produzieren und dann von Frankfurt übernehmen. Schließlich hat man noch beim slowenischen Komponisten Vito Žuraj eine Oper nach Thomas Manns Erzählung Die Betrogene bestellt, die unter dem Titel Blühen unter der Regie von Brigitte Fassbaender im Bockenheimer Depot ihre Uraufführung finden soll.

Mit diesen elf Premieren (zählt man die Publikumspremiere von Le vin herbé mit, sind es sogar zwölf) bleibt Loebe seiner Überzeugung treu, daß vor allem Neuproduktionen ein Opernhaus interessant machen. Er betont in der Pressekonferenz, daß die Finanzierung des ambitionierten Spielplans abgesichert ist und insbesondere die städtischen Gremien dies so abgesegnet haben. Selbstverständlich ist das nicht. In den vergangenen Wochen ist die interessierte Stadtöffentlichkeit durch die Nachricht aufgeschreckt worden, daß die links-grün-hippe Rathausmehrheit einen feuchten Kehricht auf ihren kulturellen Leuchtturm gibt und von den städtischen Bühnen erkennbar illusorische jährliche Etatkürzungen von 10 Millionen Euro erwartet. Loebe macht deutlich, was eine Umsetzung dieses irrwitzigen Plans bedeuten würde: „Dann machen wir den Laden zu.“ Das war es dann aber auch schon an Kritik. Im Übrigen weiß er die Kulturdezernentin auf seiner Seite, die Schlimmeres zu verhüten versprochen hat, sieht Hoffnungsschimmer durch die sich besser als gedacht entwickelnden Steuereinnahmen der Stadt und besinnt sich auf die vielgerühmte Stärke seines Hauses: eines der international größten und besten Ensembles. Selbstverständlich kann er eine Zauberflöte ausschließlich mit Stammsängern attraktiv besetzen, Händel-Opern erst recht, ebenso Preziosen von Britten und Orff. Aber Wagners Meistersinger auf hohem Niveau mit Bordmitteln zu stemmen, das gelingt nicht vielen Häusern. Sehr stolz ist Loebe daher auf Nicholas Brownlee als ungewöhnlich jungen Hans Sachs. Die Bayerische Staatsoper in München habe ihn abwerben wollen, aber Brownlee bleibe die kommenden Jahre lieber in Frankfurt.

So kommt man auch bei anderen Neuproduktionen und Wiederaufnahmen selbst bei großen Partien mit nur wenigen Gastsängern aus und schont damit den Etat. Eine Million Euro habe man im Vergleich zur letzten Saison einsparen können. Ein Zeichen an die politisch Verantwortlichen: Man anerkennt die angespannte Haushaltslage und tut, was man kann, und vor allem, was sich künstlerisch verantworten läßt.
Diese wenigen Gastsänger aber versprechen musikalische Höhepunkte. So ist Asmik Grigorian nicht nur in der Zauberin besetzt, sondern kehrt auch als Puccinis Manon Lescaut zurück. Daß das Opernhaus ihr wie im Premierenzyklus den großartigen Joshua Guerrero zur Seite stellt, verheißt eine Serie von Gala-Vorstellungen. Die wunderbare Maria Bengtsson übernimmt nach ihren Frankfurter Strauss-Erfolgen mit der Daphne und der Rosenkavalier-Marschallin nun die Gräfin in Capriccio.
Loebe hat nur wenige Abgänge aus dem Ensemble zu vermelden. Daß Iurii Samoilov und Gordon Bintner ihr Glück in einer freien Tätigkeit suchen würden, war bereits seit längerem bekannt. Die Pandemie hat sie eine musikalisch glückliche Spielzeit länger in Frankfurt gehalten. Daß Florina Illie ihre Karriere künftig ebenfalls ohne Ensemble-Pflichten fortsetzen will, mag man angesichts ihres großartigen Einsatzes in der gerade laufenden Wiederaufnahmeserie der Diebischen Elster besonders bedauern. Hans Jürgen Lazar, bewährter Spieltenor seit Jahrzehnten, geht in Pension. Das war es bereits. Dagegen hat der Intendant vier junge Talente, zwei Sopranistinnen, einen Tenor (der gleich als Tamino in der Eröffnungspremiere besetzt ist) und einen Bariton neu an das Haus geholt.
Eine Bitte hat der Intendant noch am Ende der Pressekonferenz: „Das ist meine 20. Spielzeit. Wenn Sie das noch unterbringen könnten …“. Bitte schön!
Michael Demel / 4. Mai 2022
Bilder: Barbara Aumüller
Der gesamte Spielplan
Premieren
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte
Sonntag, 2. Oktober 2022
Musikalische Leitung: Julia Jones / Simone Di Felice
Inszenierung: Ted Huffman
Bühnenbild: Andrew Lieberman
Kostüme: Raphaela Rose
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Richard Wagner
Die Meistersinger von Nürnberg
Sonntag, 6. November 2022
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild: Kaspar Glarner
Kostüme: Herbert Murauer
Licht: Joachim Klein
Video: Bibi Abel
Chor: Tilman Michael
Peter I. Tschaikowski
Die Zauberin (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 4. Dezember 2022
Musikalische Leitung: Valentin Uryupin
Inszenierung: Vasily Barkhatov a
Bühnenbild: Christian Schmidt
Kostüme: Kirsten Dephoff
Licht: Olaf Winter
Video: Christian Borchers
Chor: Tilman Michael
Vito Žuraj
Blühen (Uraufführung)
Sonntag, 22. Januar 2023 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Michael Wendeberg
Inszenierung: Brigitte Fassbaender
Bühnenbild: Martina Segna
Kostüme: Anna-Sophie Lienbacher
Licht: Jan Hartmann
Ensemble Modern
Auftragswerk der Oper Frankfurt
Georg Friedrich Händel
Orlando
Sonntag, 29. Januar 2023
Musikalische Leitung: Simone Di Felice
Inszenierung: Ted Huffman
Bühnenbild, Video: Johannes Schütz
Kostüme: Raphaela Rose
Choreografie: Jannik Elkaer
Licht: Joachim Klein
Saverio Mercadante
Francesca da Rimini (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 26. Februar 2023
Musikalische Leitung: Ramón Tebar
Inszenierung: Hans Walter Richter
Bühnenbild: Johannes Leiacker
Kostüme: Raphaela Rose
Licht: Jan Hartmann
Chor: Tilman Michael
Übernahme einer Produktion der Tiroler Festspiele Erl
Richard Strauss
Elektra
Sonntag, 19. März 2023
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild: Katrin Lea Tag
Kostüme: Theresa Wilson
Licht: Olaf Winter
Chor: Tilman Michael
Benjamin Britten
The Prodigal Son / The Burning Fiery Furnace (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 2. April 2023 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Lukas Rommelspacher
Inszenierung: Manuel Schmitt
Bühnenbild: Bernhard Siegl
Kostüme: Dinah Ehm
Kurt Weill
Der Zar lässt sich fotografieren
Carl Orff
Die Kluge
Sonntag, 9. April 2023
Musikalische Leitung: Yi-Chen Lin
Inszenierung: Keith Warner
Bühnenbild: Boris Kudlička
Kostüme: Kaspar Glarner
Licht: John Bishop
Chor: Tilman Michael
Georg Friedrich Händel
Hercules (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 30. April 2023
Musikalische Leitung: Laurence Cummings
Inszenierung: Barrie Kosky
Bühnenbild und Kostüme: Katrin Lea Tag
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
In Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin
Rudi Stephan
Die ersten Menschen
Sonntag, 2. Juli 2023
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Tobias Kratzer
Bühnenbild und Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht: Joachim Klein
Wiederaufnahmen
Gioachino Rossini
La Cenerentola
Samstag, 17. September 2022
Musikalische Leitung: Patrick Hahn
Inszenierung: Keith Warner
Giacomo Puccini
Tosca
Sonntag, 18. September 2022
Musikalische Leitung: Carlo Montanaro
Inszenierung: Andreas Kriegenburg
Richard Strauss
Capriccio
Samstag, 8. Oktober 2022
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Inszenierung: Brigitte Fassbaender
Engelbert Humperdinck
Hänsel und Gretel
Samstag, 12. November 2022
Musikalische Leitung: Leo Hussain / Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Keith Warner
Georg Friedrich Händel
Tamerlano
Donnerstag, 1. Dezember 2022 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: R.B. Schlather
Giacomo Puccini
Manon Lescaut
Sonntag, 10. Dezember 2022
Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas
Inszenierung: Àlex Ollé
Jules Massenet
Werther
Sonntag, 1. Januar 2023
Musikalische Leitung: Elias Grandy
Inszenierung: Willy Decker
Peter I. Tschaikowski
Eugen Onegin
Samstag, 7. Januar 2023
Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: Dorothea Kirschbaum
Franz Schreker
Der ferne Klang
Sonntag, 5. Februar 2023
Musikalische Leitung: Lothar Koenigs
Inszenierung: Damiano Michieletto
Wolfgang Amadeus Mozart
Don Giovanni
Freitag, 12. Mai 2023
Musikalische Leitung: James Hendry
Inszenierung: Christof Loy
Giacomo Puccini
Madama Butterfly
Freitag, 19. Mai 2023
Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi
Inszenierung: R.B. Schlather
Georg Friedrich Händel
Xerxes
Samstag, 27. Mai 2023
Musikalische Leitung: Roland Böer
Inszenierung: Tilmann Kohler
Dramaturgie: Zsolt Horpacsy
Leoš Janáček
Das schlaue Füchslein
Sonntag, 4. Juni 2023
Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer
Inszenierung: Ute M. Engelhardt
Frank Martin
Le vin herbé (Frankfurter szenische Erstaufführung)
Freitag, 7. Juli 2023
Musikalische Leitung: Markus Poschner
Inszenierung: Tilmann Köhler
Liederabende auf der großen Bühne
Asmik Grigorian Sopran
Dienstag, 7. September 2022
Marina Viotti Mezzosopran
Dienstag, 29. November 2022
Benjamin Bernheim Tenor
Dienstag, 20. Dezember 2022
Andreas Bauer Kanabas Bass
Dienstag, 21. Februar 2023
Maria Agresta Sopran
Dienstag, 14. März 2023
Katharina Konradi Sopran
Dienstag, 25. April 2023
Im Rahmen des Festivals Mainly Mozart 2023
Jessica Pratt Sopran
Dienstag, 30. Mai 2023
Ilker Arcayürek Tenor
Dienstag, 11. Juli 2023
Vorschau auf die Saison 2021/2022
Premieren
Georg Friedrich Händel Amadigi
Samstag, 25. September 2021 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Roland Böer
Regie: Andrea Bernard
Bühnenbild: Alberto Beltrame
Domenico Cimarosa L'italiana in Londra
Sonntag, 26. September 2021
Musikalische Leitung: Leo Hussain
Regie: R.B. Schlather
Bühnenbild: Paul Steinberg
Carl Nielsen Maskerade
Sonntag, 31. Oktober 2021
Musikalische Leitung: Titus Engel
Regie: Tobias Kratzer
Bühnenbild und Kostüme: Rainer Sellmaier
Nikolai A. Rimski-Korsakow Die Nacht vor Weihnachten
Sonntag, 5. Dezember 2021
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Christof Loy
Bühnenbild: Johannes Leiacker
Hauke Berheide The People Out There (Uraufführung)
Mittwoch, 22. Dezember 2021(Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Roland Böer
Regie:Amy Stebbins
Bühnenbild:Christian Wiehle
Warten auf heute
Arnold Schönberg Von heute auf morgen
Arnold Schönberg Begleitmusik zu einer Lichtspielszene op. 34
Frank Martin Sechs Monologe aus Jedermann für Bariton und Orchester
Arnold Schönberg Erwartung
Sonntag,16. Januar 2022
Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Regie: David Hermann
Bühnenbild und Video: Jo Schramm
Gioachino Rossini Bianca e Falliero (Frankfurter Erstaufführung) Sonntag, 20. Februar 2022
Musikalische Leitung: Giuliano Carella
Regie: Tilmann Köhler
Bühnenbild: Karoly Risz
Umberto Giordano Fedora
Sonntag, 3. April 2022
Musikalische Leitung: Carlo Montanaro
Regie: Christof Loy
Bühnenbild und Kostüme: Herbert Murauer
Benjamin Britten A Midsummer Night's Dream
Mittwoch,11. Mai 2022 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Geoffrey Paterson
Regie: Brigitte Fassbaender
Bühnenbild: Christoph Fischer
Giacomo Puccini Madama Butterfly
Sonntag, 22. Mai 2022
Musikalische Leitung: Antonello Manacorda
Regie: Mateja Koležnik
Bühnenbild: Raimund Orfeo Voigt
Luigi Dallapiccola Ulisse
Sonntag, 26. Juni 2022
Musikalische Leitung: Francesco Lanzillotta
Regie: Tatjana Gürbaca
Bühnenbild und Licht: Klaus Grünberg
Wiederaufnahmen
Vincenzo Bellini Norma
Sonntag, 12. September 2021
Musikalische Leitung: Erik Nielsen Regie: Christof Loy
Igor Strawinsky Oedipus Rex / Peter I. Tschaikowski Iolanta Samstag, 2. Oktober 2021
Musikalische Leitung: Valentin Uryupin
Regie: Lydia Steier
Richard Strauss Salome
Freitag, 8. Oktober 2021
Musikalische Leitung: Titus Engel
Regie: Barrie Kosky
Engelbert Humperdinck Königskinder
Samstag, 6. November 2021
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: David Bösch
Georges Bizet Carmen
Freitag, 12. November 2021
Musikalische Leitung: Giedrė Šlekytė
Regie: Barrie Kosky
Franz Lehár Die lustige Witwe
Samstag, 11. Dezember 2021
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Claus Guth
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte
Freitag, 21. Januar 2022
Musikalische Leitung: Lothar Koenigs
Regie: Christof Loy
Giuseppe Verdi Rigoletto
Samstag, 29. Januar 2022
Musikalische Leitung: Jader Bignamini
Regie: Hendrik Müller
Richard Strauss Die Frau ohne Schatten
Sonntag, 13. März 2022
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Christof Nel
Richard Wagner Lohengrin
Samstag, 9. April 2022
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Jens-Daniel Herzog
Gioachino Rossini La gazza ladra
Freitag, 22. April 2022
Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Regie: David Alden
Karol Szymanowski Król Roger
Samstag, 30. April 2022
Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling
Regie: Johannes Erath
Giuseppe Verdi La forza del destino
Sonntag, 29. Mai 2022
Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi
Regie: Tobias Kratzer
Henry Purcell Dido and Aeneas / Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg
Sonntag, 5. Juni 2022
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners
Regie: Barrie Kosky
Giacomo Puccini Il trittico
Freitag, 8. Juli 2022
Musikalische Leitung: Lorenzo Passerini
Regie: Claus Guth
Vorstellung der Saison 2020/21
Mit einer Verspätung von zehn Tagen im Hinblick auf den ursprünglich angekündigten Termin hat die Oper Frankfurt nun ihren Spielplan für die neue Saison präsentiert. Auf den ersten Blick könnte man den Eindruck gewinnen, Intendant Bernd Loebe sei nach der Öffnungsorgie der vergangenen Tage zuversichtlich, daß es nun im Wochentakt so weitergeht mit den Lockerungen der Schutzmaßnahmen und daß bis zum Spätsommer alle Beschränkungen aufgehoben sein könnten. Jedenfalls wurde die schon vor dem Lockdown fertiggestellte Broschüre offensichtlich beinahe unverändert herausgegeben. Das Vorwort ist noch Corona-frei. Die erste Vorstellung soll bereits am 30. August stattfinden, obschon eine reguläre Opernaufführung mit Sicherheitsabstand auf und hinter der Bühne sowie im Orchestergraben bei den derzeitigen Auflagen undenkbar ist. Und in den Zuschauerraum passen bei 1,50 Meter Abstand nach allen Seiten keine 200 Besucher.
Das weiß natürlich Bernd Loebe. In seiner Videobotschaft zur Präsentation gibt er zu erkennen, daß er ein Realist ist und daß ein Plan B existiert: Man sei auf etwaige Veränderungen des Spielplans vorbereitet. Im Interview mit der FAZ am heutigen Tage wird er konkreter. Dort skizziert er bereits als Alternative zum offiziellen Spielplan Aufführungen mit wenigen Musikern und Sängern, großen Abständen im Orchestergraben, Statik auf der Bühne und sehr reduzierter Zuschauerzahl. Pausen könne es dann nicht geben. Pausenbetrieb mit Getränkeausschank sei tabu.
In dem Video gibt sich der Intendant nüchtern und aufgeräumt: „Eigentlich können wir momentan nur abwarten.“ Diese Haltung zeigt Verantwortungsbewußtsein und hebt sich wohltuend von irrlichternden Wutkünstlern ab, die anderenorts ihren privaten medizinischen Sachverstand herausposaunen, vulgärphilosophisch über die Bedeutungslosigkeit von Menschenleben gegenüber der Kunstfreiheit schwadronieren oder politischen Widerstand beschwören.

Loebe allein zu Haus
Nichts lenkt also vom neuen Programm ab. Und das hat es in sich. Gleich zu Beginn soll mit Ligetis Anti-Anti-Oper Le grand macabre ein Ausrufungszeichen gesetzt werden. Auf die Avantgarde-Groteske folgen Die Banditen von Jaques Offenbach im Oktober und Donizettis Don Pasquale im November (im Bockenheimer Depot) – eine reizvolle Serie von Werken, welche die Bandbreite von Humor im Musiktheater ausmißt.
Ende November wird es ernst mit Zemlinskys erst 1980 post mortem uraufgeführtem Traumgörge. Das Stück hat derzeit, wenn wir es richtig sehen, kein deutsches Opernhaus im Repertoire. Zuletzt wurde es vor fünf Jahren in Hannover inszeniert. Auch die darauffolgende Premiere im Januar 2021 ist eine Mega-Rarität (wie unser Herausgeber sagen würde): Fedora von Umberto Giordano. Die Produktion stammt von der Oper Stockholm und wird von Star-Regisseur Christof Loy für Frankfurt neu einstudiert.
Was dann im Februar 2021 als Premiere auf die Bühne kommen soll, ist nur auf den ersten Blick Standard-Repertoire, für die Oper Frankfurt aber eine künstlerische Herausforderung: Verdis Aida. Lange hatte Bernd Loebe um dieses Stück einen großen Bogen gemacht und dies mit der legendären Inszenierung von Hans Neuenfels begründet. 1981 hatte dieser mit seiner radikalen Modernisierung des alten Ausstattungsschinkens im seinerzeit noch frischen Regietheater-Stil einen der gewaltigsten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts provoziert, mit Tumulten im Zuschauerraum und einer Bombendrohung vor der Premiere. So etwas Schönes bekommt man natürlich kein zweites Mal hin. Andererseits war die Aida allmählich mal wieder fällig, nachdem in der Ära Loebe nahezu das vollständige Opernschaffen Verdis samt seinen ersten Gehversuchen einmal auf die Bühne gebracht worden ist, und sei es in konzertanter Form.
Ebenfalls fast vollständig durchmessen hat Loebe inzwischen das Bühnenwerk Benjamin Brittens. In seiner Video-Botschaft behauptet er, daß bloß noch Gloriana fehle. Tatsächlich aber ist auch noch der Midsummer night‘s dream offen. Über letzteren hatte sich Loebe schon vor einigen Jahren reserviert geäußert, so daß mit dem Füllen dieser bedauerlichen Lücke wohl in seiner Intendanz nicht mehr zu rechnen ist. Stattdessen gibt es im März zwei Werke aus der von Britten erfundenen Gattung der Kirchenparabeln: The Burning Fiery Furnace - Die Jünglinge im Feuerofen und The Prodigal Son - Der verlorene Sohn. Die erste der insgesamt drei Kirchenparabeln, Curlew River, hatte Loebe bereits zu Beginn seiner Intendanz im Jahr 2005 herausgebracht.
Mit einigem Stolz behauptet der Intendant, Frankfurt habe sich zur „Barock-Stadt“ entwickelt. Tatsächlich hat die Oper in den vergangenen Jahren eine Serie von Händel-Produktionen hingelegt, die ausnahmslos brillant inszeniert und hinreißend besetzt waren. Nach dem aufregend-experimentellen Tamerlano in der vergangenen Spielzeit im Bockenheimer Depot kommt nun Orlando im März auf die Bühne des Großen Hauses.
Schließlich erfüllt die Oper Frankfurt uns noch zwei Herzenswünsche mit Werken, auf die wir schon lange gewartet haben: Endlich ein neuer Boris Godunow von Mussorgski (Mai 2021) und endlich die Dialogues des Carmélites von Poulenc (Juni 2021).
Schließlich wird Ende Juni 2021 noch im Bockenheimer Depot die Uraufführung des Auftragswerks Inferno mit Musik von Lucia Ronchetti nachgeholt, die dem Lockdown zum Opfer gefallen ist.

Die Regie wird überwiegend Regisseuren anvertraut, die sich mit herausragenden Produktionen am Haus bereits empfohlen haben. Drei international begehrte Regie-Stars, deren Inszenierungen die Säulen des Frankfurter Repertoires bilden und deren Arbeiten prägend für den Stil des Hauses sind, wurden erneut engagiert: Christof Loy präsentiert wie schon erwähnt seine Fedora, Keith Warner kehrt für Boris Godunow zurück, und die Dialogues des Carmélites wird Claus Guth interpretieren.
Katharina Thoma darf sich nach ihrer quirligen Martha und dem etwas blutarmen Tristan nun mit den Banditen erneut am komischen Fach beweisen. Die hauseigene Regisseurin Caterina Panti Liberovici kommt bei Don Pasquale nach der gelungenen Gazetta in der vergangenen Spielzeit erneut am Bockenheimer Depot mit Belcanto-Buffa zum Zuge. Tilmann Köhler, dessen Xerxes-Inszenierung uns als hervorragend produziertes Video via Stream die Zeit der coronabedingten Abstinenz ein wenig versüßt hat, wird den Traumgörge inszenieren. Lydia Steier, die in Frankfurt zuletzt mit dem Doppelabend Oedipus Rex/ Iolanta überzeugen konnte, hat den Mut, sich bei Aida mit Hans Neuenfels zu messen. Ted Huffman, dessen außerordentlichem Rinaldo eine der seltenen Wiederaufnahmen am Bockenheimer Depot gewährt wurde, darf sein Talent für ausdrucksstarke Personenregie nun auf der Bühne des Großen Hauses mit Orlando beweisen.
Den Saisonauftakt bestreitet aber ein Frankfurter Regie-Debütant: Vasily Barkhatov (Ehemann von Asmik Grigorian, die zuletzt Frankfurts überwältigende Manon war) inszeniert den Grand macabre. Wir haben von ihm insbesondere die Uraufführungsproduktion von Aribert Reimanns L’invisible an der Deutschen Oper Berlin in Erinnerung: Bildmächtig, zwingend, eindringlich - für Ligetis grotesken Bilderbogen eine ausgezeichnete Wahl.
Zu der Konstruktion eines typischen Frankfurter Spielplans gehört es, daß die vielen Raritäten und Wagnisse unter den elf Neuproduktion durch Publikumslieblinge und Selbstläufer bei den Wiederaufnahmen abgefedert werden. In der kommenden Saison sind das: Mozarts Figaro und Entführung aus dem Serail, Puccinis Manon und Tosca, Hänsel und Gretel zur Weihnachtszeit, Eugen Onegin, Fliegender Holländer und auch der bereits erwähnte Xerxes. Die Wiederaufnahme des Ring-Zyklus wird mit Siegfried vor erwartbar ausverkauftem Haus fortgesetzt. Auch die wegen Corona abgebrochene Aufführungsserie der Salome geht in die zweite Runde, ebenso Lady Macbeth von Mzensk. Erwartbares Kassengift ist das Totenhaus von Janáček. Bei Bellinis Puritani und Massenets Werther könnte die jeweilige Besetzung der weiblichen Hauptpartien für größeren Publikumszuspruch sorgen: Das ehemalige Ensemblemitglied Brenda Rae kehrt als Elvira in den Puritani zurück. Die Charlotte in Werther übernimmt Gaëlle Arquez, die diese Partie zum Jahresende auch an der Wiener Staatsoper geben wird.
Ansonsten bleibt Bernd Loebe seiner Besetzungspolitik der vergangenen Jahre treu: Mit dem leistungsstarken Stammensemble läßt sich das Gros der Partien gut abdecken. Hinzu kommen ehemalige Ensemblemitglieder, die international Karriere gemacht haben, dem Haus aber verbunden sind:
Etwa die bereits erwähnte Brenda Rae, Daniel Behle, der als Belmonte in Mozarts Entführung mit einer seiner Glanzpartien zurückkehrt, Elza van den Heever, die als Senta im Fliegenden Holländer besetzt ist oder James Rutherford, der erneut den Wanderer im Siegfried geben wird.
In die Kategorie „aus dem Ensemble herausgewachsen“ fällt künftig auch Vincent Wolfsteiner, der „in die freiberufliche Tätigkeit“ wechselt. So richtig überzeugt hatte er uns eigentlich nur im Wagner-Fach. Und so ist es eine gute Nachricht, daß er auch in der kommenden Spielzeit in seiner Signature-Role als Siegfried besetzt ist.

Vincent Wolfsteiner als Siegfried (mit Peter Marsh als Mime)
Lediglich für eine Spielzeit „beurlaubt“ sind zunächst Andreas Bauer Kanabas, der sich zum herausragenden Baßbariton sowohl für Verdi (König Philipp in Don Carlo) und mehr noch für Wagner entwickelt hat (zuletzt mit einem mustergültigen König Marke in Tristan), und Iurii Samoilov, dessen saftiger Bariton mit tenoralem Höhenglanz noch zu Beginn der Spielzeit als Lescaut begeistern, aber leider nicht mehr im Prinz von Homburg am Ende der Saison zum Einsatz kommen konnte. Es bleibt die Hoffnung, daß beide künftig recht häufig nach Frankfurt zurückkehren mögen.
Doch nicht völlig im Urlaub ist entgegen den Ankündigungen der letzten Spielzeitpressekonferenz Gordon Bintner. Immerhin ist er mit seinem attraktiven Bariton für einen größeren Einsatz als Albert in Werther vorgesehen, während zwei winzige Nebenrollen in Xerxes und Manon Lescaut eher wie kurzfristige Verlegenheitslösungen wirken.
Die Lücken bei den tiefen Männerstimmen sind sofort durch Neuzugänge aufgefüllt worden. Der junge Baßbariton Nicholas Brownlee wechselt vom Staatstheater Karlsruhe ins Frankfurter Ensemble und darf gleich als Jochanaan und Holländer beginnen. Die von ihm verfügbaren Youtube-Videos sind vielversprechend.

Nicholas Brownlee
Der ebenfalls blutjunge Bariton Domen Križaj dürfte Bernd Loebe beim Wettbewerb „Neue Stimmen“ aufgefallen sein, dessen Jury der Frankfurter Intendant angehört. Die Videoaufzeichnungen von den Auftritten Križajs dort wecken Vorfreude auf seine künftigen Einsätze in Frankfurt als Lescaut, Figaro und Eugen Onegin. Im von Bauer Kanabas bislang bespielten Rollenfach dürfen sich zudem zwei junge Ensemblemitglieder beweisen: Kihwan Sim, eine der besten Escamillo- und Figaro-Besetzungen seit Jahren, erweitert sein Repertoire mit Verdis Ramfis und Wagners Daland, Thomas Faulkner darf sich am Osmin in Mozarts Entführung versuchen.
Nach vielen künstlerisch fruchtbaren Jahren verläßt Tanja Ariane Baumgartner das Ensemble. Sie wolle sich verstärkt ihrer Gesangsprofessur in Bern widmen. Künftige Engagements in Frankfurt werden in Aussicht gestellt. In der kommenden Spielzeit gibt es jedoch keine. Dafür bleibt Frankfurt die zweite große Mezzo-Sängerin mit überregionaler Ausstrahlung erhalten: Claudia Mahnke erweitert ihr breites Repertoire um die Amneris in Aida.
Gerard Schneider, der zuletzt als Herzog im Rigoletto mit stimmlichen Indisponiertheiten zu kämpfen hatte, bleibt Intendant Loebes Favorit für das jugendliche Tenorfach mit Drang ins Heldenhafte. Ihm sind die Hauptrollen in den Banditen und im Werther anvertraut sowie der Lenski in Eugen Onegin und erneut der Narraboth in Salome.
Keine Vorfreude jedoch kommt im Hinblick auf einen Gastsänger auf: Stefano la Colla, ein Schreihals von einem Tenor mit unterentwickeltem Differenzierungsvermögen, ist uns entschieden zu häufig in wichtigen Partien besetzt (Radames in Aida, Cavaradossi in Tosca).
Die Auswahl der Neuproduktionen, die Zusammenstellung der Regieteams und beinahe alle Besetzungen sind so verheißungsvoll, daß wir entgegen alle Wahrscheinlichkeit feste daran glauben möchten, dieses fürchterliche Virus könnte wie durch ein Wunder im Sommer verschwinden, uns könnten trotz der demonstrativen Unvernunft eines Teils unserer Mitbürger, denen Abstandsregeln und Vorsichtsmaßnahmen sonstwo vorbeigehen, eine zweite Infektionswelle und ein dann unweigerlich folgender zweiter Shut-Down erspart bleiben, oder es würden plötzlich doch Heilmittel und Impfstoffe massenhaft schon im Herbst zur Verfügung stehen. Denn um jede dieser Produktionen wäre es jammerschade. Und wenn denn nicht bereits im Herbst wieder ein uneingeschränkter Spielbetrieb möglich sein sollte, dann kann vielleicht das letzte Drittel der Spielzeit in einem Jahr gerettet werden. Das wären dann immer noch Boris Godunow und Dialogues des Carmélites, Werther, Onegin und Holländer, schließlich auch Liederabende mit Marlis Petersen, Johannes Martin Kränzle und Quinn Kelsey. Wir drücken der Oper Frankfurt und mehr noch uns selbst beide Daumen.
9. Mai 2020, Michael Demel
(c) der Bilder: Barbara Aumüller/ Fay Fox (Porträt Brownlee)
Spielzeit 2020/21 im Überblick:
Saisonbroschüre zum Download
11 Premieren:
György Ligeti Le Grand Macabre (Frankfurter Erstaufführung), Sonntag, 13. September 2020, Musikalische Leitung: Sebastian Weigle, Regie: Vasily Barkhatov, Bühnenbild: Zinovy Margolin, Kostüme: Olga Shaishmelashvili
Jacques Offenbach Die Banditen (Frankfurter Erstaufführung), Sonntag, 18. Oktober 2020, Musikalische Leitung: Karsten Januschke, Regie: Katharina Thoma, Bühnenbild: Etienne Pluss, Kostüme: Irina Bartels
Gaetano Donizetti Don Pasquale Freitag, 6. November 2020 (Bockenheimer Depot), Musikalische Leitung: James Hendry / Simone di Felice, Regie: Caterina Panti Liberovici, Bühnenbild: Sergio Mariotti, Kostüme: Raphaela Rose
Alexander Zemlinsky Der Traumgörge (Frankfurter Erstaufführung), Sonntag, 22. November 2020, Musikalische Leitung: Markus Poschner / Nikolai Petersen, Regie: Tilmann Köhler, Bühnenbild: Karoly Risz, Kostüme: Susanne Uhl
Umberto Giordano Fedora (Frankfurter Erstaufführung), Sonntag, 17. Januar 2021, Musikalische Leitung: Carlo Montanaro. Regie: Christof Loy, Bühnenbild und Kostüme: Herbert Murauer
Übernahme einer Produktion der Königlichen Oper Stockholm, Premiere 10. Dezember 2016
Giuseppe Verdi Aida Sonntag, 14. Februar 2021, Musikalische Leitung: Jader Bignamini, Regie: Lydia Steier, Bühnenbild: Katharina Schlipf, Kostüme: Siegfried Zoller
Benjamin Britten The Burning Fiery Furnace / The Prodigal Son (Frankfurter Erstaufführung), Samstag, 13. März 2021 (Bockenheimer Depot), Musikalische Leitung: Mario Antonio Marra, Regie: Manuel Schmitt, Bühnenbild: Bernhard Siegl, Kostüme: Dinah Ehm
Georg Friedrich Händel Orlando, Sonntag, 21. März 2021, Musikalische Leitung: Simone Di Felice, Regie: Ted Huffman, Bühnenbild und Kostüme: Johannes Schütz
Modest P. Mussorgski Boris Godunow, Sonntag, 9. Mai 2021, Musikalische Leitung: Sebastian Weigle, Regie: Keith Warner, Bühnenbild: Boris Kudlička, Kostüme: Kaspar Glarner
Francis Poulenc Dialogues des Carmélites (Frankfurter Erstaufführung), Sonntag, 20. Juni 2021. Musikalische Leitung: Giedrė Šlekytė, Regie: Claus Guth, Bühnenbild: Martina Segna, Kostüme: Anna Sofie Tuma
Lucia Ronchetti Inferno (Uraufführung), Sonntag, 27. Juni 2021 (Bockenheimer Depot), Musikalische Leitung: Tito Ceccherini, Regie: Kay Voges, Marcus Lobbes, Video Art: Robi Voigt, Bühnenbild: Pia Maria Mackert, Kostüme: Mona Ulrich
15 Wiederaufnahmen:
Vincenzo Bellini I puritani Sonntag, 30. August 2020, Musikalische Leitung: Oksana Lyniv, Regie: Vincent Boussard
Wolfgang Amadeus Mozart Le nozze di Figaro Freitag, 18. September 2020, Musikalische Leitung: Rory Macdonald / Florian Erdl, Regie: Guillaume Bernardi
Dmitri D. Schostakowitsch Lady Macbeth von Mzensk Sonntag, 27. September 2020, Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi / Sebastian Weigle, Regie: Anselm Weber
Georg Friedrich Händel Xerxes Freitag, 23. Oktober 2020, Musikalische Leitung: Roland Böer, Regie: Tilmann Köhler
Giacomo Puccini Manon Lescaut Samstag, 31. Oktober 2020, Musikalische Leitung: Sesto Quatrini, Regie: Àlex Ollé
Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel Sonntag, 29. November 2020, Musikalische Leitung: Michael Sanderling, Regie: Keith Warner
Wolfgang Amadeus Mozart Die Entführung aus dem Serail Freitag, 4. Dezember 2020, Musikalische Leitung: Giedrė Šlekytė, Regie: Christof Loy
Georges Bizet Carmen Samstag, 12. Dezember 2020, Musikalische Leitung: Benjamin Reiners / Giedrė Šlekytė, Regie: Barrie Kosky
Richard Strauss Salome Samstag, 23. Januar 2021, Musikalische Leitung: Thomas Guggeis, Regie: Barrie Kosky
Leoš Janáček Aus einem Totenhaus Freitag, 19. Februar 2021, Musikalische Leitung: Lothar Koenigs, Regie: David Hermann
Giacomo Puccini Tosca Freitag, 26. März 2021, Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi, Regie: Andreas Kriegenburg
Richard Wagner Siegfried Samstag, 17. April 2021, Musikalische Leitung: Sebastian Weigle, Regie: Vera Nemirova, Bühnenbild: Jens Kilian
Jules Massenet Werther Freitag, 14. Mai 2021, Musikalische Leitung: Francesco Lanzillotta, Regie: Willy Decker
Peter I. Tschaikowski Eugen Onegin Samstag, 22. Mai 2021, Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Finnegan Downie Dear, Regie: Dorothea Kirschbaum, Konzeption: Jim Lucassen
Richard Wagner Der fliegende Holländer Samstag, 26. Juni 2021, Musikalische Leitung: Alexander Prior, Regie: David Bösch
8 Liederabende:
Jack Swanson Tenor Dienstag, 6. Oktober 2020
John Osborn Tenor Dienstag, 17. November 2020
Tamara Wilson Sopran Dienstag, 15. Dezember 2020
Konstantin Krimmel Bariton Dienstag, 9. Februar 2021
Maria Agresta Sopran Dienstag, 16. März 2021
Marlis Petersen Sopran Pfingstmontag, 24. Mai 2021
Johannes Martin Kränzle Bariton Dienstag, 15. Juni 2021
Quinn Kelsey Bariton Montag, 12. Juli 2021
Spielplanpressekonferenz 2019/20
Die Vorstellung des neuen Spielplans ist an der Oper Frankfurt über die Jahre zu einem Ritual geworden, das mit wenigen Abweichungen immer nach demselben Muster abläuft: Intendant Bernd Loebe lobt sein Haus und läßt dabei keine Sparte aus. Dann versichern sich Generalmusikdirektor Sebastian Weigle und der Intendant ihrer gegenseitigen künstlerischen Liebe. Der Generalmusikdirektor muß anschließend leider wegen anderer Termine vorzeitig gehen. Schließlich blättert der Intendant durch das neue Programmheft und läßt die versammelten Journalisten an den Gedanken teilhaben, die ihm dabei so durch den Kopf gehen. Fragen haben die Journalisten danach üblicherweise nicht.

Intendant Bernd Loebe und Generalmusikdirektor Sebastian Weigle
Dramatischer Appell an die Stadtpolitik
Dieses Mal jedoch haben sich Intendant und Generalmusikdirektor vorgenommen, eine Botschaft an die Verantwortlichen in der Stadtpolitik zu senden. Sie lautet: Das Haus, welches Jahr für Jahr in allen Sparten wieder und wieder die national und international angesehensten Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit erhält, werde finanziell stiefmütterlich behandelt. Erfolge würden von der Stadtpolitik wenn überhaupt, dann allenfalls beiläufig zur Kenntnis genommen. Eine Wertschätzung, die sich in angemessener Finanzausstattung zeigen müßte, gebe es nicht. Ganz im Gegenteil. Die beiden künstlerischen Leiter haben sich mit Zahlen bewaffnet, die tatsächlich sehr eindrucksvoll sind. Seit den 1990er Jahren habe die Stadt die Anzahl der Orchesterplanstellen von 130 auf nun 115 reduziert. Dabei spiele man im Vergleich zu den 1990er Jahren inzwischen die doppelte Anzahl an Vorstellungen. Mit der ausgedünnten Orchesterstärke stehe man in Deutschland nur noch auf Platz 13 und damit weit hinter Häusern mit geringerem Renommee und schwächerer künstlerischer Strahlkraft. Im Hinblick auf die Vergütung der Musiker sehe es noch schlimmer aus. Hier befinde man sich im Vergleich zu anderen deutschen Opernorchestern nur auf Platz 27.

Man erlebe daher eine stetige Abwanderung von Musikern zu anderen Orchestern. Allein elf Musiker habe man zuletzt an das bayerische Staatsorchester verloren. Obendrein habe die Stadt den Etat der Oper in den vergangenen Jahren mehrfach belastet. So habe man die letzte Tarifsteigerung im öffentlichen Dienst aus dem vorhandenen Budget alleine stemmen müssen. In allen vergleichbar großen Städten seien Tarifsteigerungen dagegen ganz selbstverständlich aus dem städtischen Etat aufgefangen worden.
Zu allem Überdruß müsse man nun auch noch zusätzlich mit einer Etat-Kürzung um 1,5 Millionen Euro pro Jahr kämpfen, die so kurzfristig beschlossen worden sei, daß man die lange im Voraus aufgestellte und mit Verträgen unterlegte Spielzeitplanung nicht mehr anpassen könne. Dafür müsse man nun Rücklagen aufzehren.
Mehr als ein Viertel der gesamten Dauer der Pressekonferenz nimmt dieses Thema ein. Für die Dramatik der Situation finden Intendant und Generalmusikdirektor starke Worte. Loebe: „Die Belastung unserer Musiker liegt an der Grenze des Zumutbaren.“ Weigle: „Diese Dinge wurmen mich.“ Der Frust der beiden ist spürbar groß. Daß sie einen derart ungewöhnlichen und konzertierten Auftritt im Rahmen einer Spielzeitpressekonferenz gewählt haben, erklärt sich aus der Enttäuschung über die Unbeweglichkeit der Stadtpolitik. Selbstverständlich hatte man die Finanzierungsfragen dort bereits hinterlegt und war offenbar auf Granit gestoßen. Loebe bitter: „Die ersten Reaktionen der Stadt waren nicht positiv.“
Der neue Spielplan
Daß die Hausleitung auf finanzielle Restriktionen der Vergangenheit durchaus geschickt reagiert hat, zeigt sich auch am aktuellen Spielplan. Man hat aus der Not, zu wenig Geld für Gastsänger zur Verfügung zu haben, die Tugend gemacht, eines der international größten und besten Ensembles von festangestellten Sängerinnen und Sängern aufzustellen.
Alle mittleren und kleinen Rollen lassen sich daraus auf hohem musikalischem Niveau besetzen. Und auch bei vielen Hauptpartien bietet das Ensemble neben arrivierten und auch außerhalb Frankfurts begehrten Sängerinnen wie Claudia Mahnke und Tanja Ariane Baumgartner junge Talente, die am Beginn einer erfolgversprechenden Karriere stehen. Hier darf man sich etwa auf Iurii Samoilov als Prinz von Homburg und Lescaut freuen, auf Zanda Svede als Carmen und Zenobia (in Händels Radamisto), auf Kateryna Kaspar als Martha und Gilda, auf Gordon Bintner als Plumkett (in Martha), Escamillo und Don Giovanni oder auf Gerard Schneider als Lyonel (Martha) und Herzog von Mantua (Rigoletto).
Die ein oder andere Besetzung wichtiger Rollen mit Ensemblemitgliedern scheint der Intendant aber für rechtfertigungsbedürftig zu halten. So begründet er die Vergabe der Titelpartie im Tristan an Vincent Wolfsteiner recht ausführlich. Auch Daniel Barenboim habe Wolfsteiner für eine ganze Aufführungsserie des Tristan an der Staatsoper Berlin engagieren wollen, habe aber angesichts der Frankfurter Ensembleverpflichtungen das Nachsehen gehabt. Loebe lobt Wolfsteiners Zuverlässigkeit und Treue zu seinem Stammhaus und findet warme Worte zu dessen vergangenem Einsatz als Peter Grimes, den der Sänger auch in der geplanten Wiederaufnahme singen wird.
Auch die Besetzung der Salome mit Ambur Braid scheint der Intendant nicht für selbsterklärend zu halten. Er betont, daß diese Rolle für die Sängerin eine besondere Herausforderung sei (aber: auf welche Sängerin träfe das nicht zu?). Den Ausschlag hat wohl der Regisseur der Neuproduktion, Barrie Kosky, gegeben, der nach einem Treffen mit Braid am Rande der Bayreuther Festspiele entzückt ausgerufen haben soll: „Die ist genauso verrückt wie ich!“
Wer nach den großen Namen des internationalen Musikbetriebs sucht, wird aber auch im neuen Spielplan vereinzelt fündig. Die phänomenale Asmik Grigorian kehrt nach ihrer überwältigenden Jolantha mit Puccinis Manon zurück, die wunderbare Maria Bengtsson gibt erneut die Rosenkavalier-Marschallin, Johannes Martin Kränzle erneut den Schwarzen Geiger in der fabelhaft geglückten Produktion von Delius‘ Romeo und Julia auf dem Dorfe. Mit Spannung darf man das Debüt von Christopher Maltman als Jochanaan in der neuen Salome-Produktion erwarten. Außerdem gibt er noch den Rigoletto. Und bei der geplanten Lady Macbeth von Mzensk ist Loebe davon überzeugt, daß sie international mit jedem bedeutenden Haus mithalten könne: Die Titelpartie ist mit Anja Kampe besetzt, der Boris mit Dmitry Belosselskiy, nach Loebes Worten „einer der drei besten Bässe weltweit“.
Für die Wahl der Neuproduktionen und die Präsentation von Raritäten bei den Wiederaufnahmen gilt, was wir schon seit Jahren feststellen: Es handelt sich, schon wieder, um einen der abwechslungsreichsten und ambitioniertesten Spielpläne der Republik. Wie üblich werden zwölf Neuproduktionen präsentiert, davon eine konzertante Aufführung mit Ambroise Thomas‘ kaum je gespielter Mignon. Mit der spartenübergreifenden Auftragsarbeit Inferno wird eine Uraufführung geboten, viermal verzeichnet der Spielplan Frankfurter Erstaufführungen.
Mit drei Rossini-Opern gibt es einen Schwerpunkt, der anderenorts wohl als „Festival“ oder rote Linie verkauft würde. In Frankfurt gesteht der Intendant aber freimütig ein, daß sich das eben so ergeben habe: Die Eröffnungspremiere der Spielzeit, Otello, habe ihm als Produktion des Theaters an der Wien so gut gefallen, daß er sie gekauft habe. Die andere Rossini-Oper am großen Haus (Bianca e Falliero) enthalte einfach „traumhaft schöne Musik“. Und die Auswahl einer weiteren Rossini-Rarität im Bockenheimer Depot (La gazzetta) wird gar nicht weiter begründet. Immerhin gibt es dieses Mal mit Puccinis Manon Lescaut, Schostakowitschs Lady Macbeth, dem Tristan und der Salome vier Kernwerke des Repertoires. Auch Hans Werner Henzes Prinz von Homburg ist auf den Spielplänen der Republik präsent genug, um von einem Klassiker der Moderne sprechen zu können. Arrondiert wird diese Reihe prominenter Werke mit Gabriel Faures selbst eifrigen Operngängern unbekannter Pénélope und einer Produktion von Händels Tamerlano im Bockenheimer Depot. Dort soll als Uraufführung auch eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt zu Dantes Inferno in der Vertonung von Lucia Ronchetti herauskommen.
Der Reigen der Wiederaufnahmen präsentiert ausnahmslos gelungene Produktionen, darunter so maßstabsetzende Regietaten im Kernrepertoire wie Claus Guths Rosenkavalier, Barrie Koskys Carmen und Christof Loys Don Giovanni. Zahlreiche exemplarisch aufbereitete Raritäten werden erneut präsentiert: Julietta von Martinů, Drei Kurzopern von Křenek, Romeo und Julia auf dem Dorfe von Delius, Jeanne d’Arc von Honegger (erneut mit der großartigen Johanna Wokalek) und Das schlaue Füchslein von Janáček. Mehrere dieser Produktionen wurden bereits mit dem OPERNFREUND-Stern ausgezeichnet.

Reges Interesse an der Präsentation des Spielplans
Unter den Gastdirigenten sticht der Name Joana Mallwitz heraus. Die Nürnberger Generalmusikdirektorin betreut gleich zwei Neuproduktionen, Pénélope und Salome. Bei letzterer ist sie allerdings eingesprungen. Ursprünglich sollte das Dreamteam Carydis/Kosky nach dem genialen Doppelabend Dido/Blaubart und der fulminanten Carmen mit einer neuen Salome einen weiteren Coup landen. Dann jedoch hat Constantinos Carydis das Dirigat zurückgegeben. Das ist nicht das erste Mal. Vor Jahren hatte Loebe ihm den Tristan angedient, dem der skrupulöse Dirigent sich vorerst nicht gewachsen sah, weswegen er kurzfristig ersetzt werden mußte. Dann stand er als musikalischer Leiter für die Neuproduktion von Aus einem Totenhaus bereits in der Saisonbroschüre, stellte jedoch kurzfristig fest, daß er mit der tschechischen Sprache nicht hinreichend vertraut war und warf hin. Jedes Mal reagierte Loebe mit Verständnis und wurde für seine Geduld mit einer schwierigen Künstlerpersönlichkeit durch musikalisch hinreißende Aufführungsserien von Carmen und Xerxes unter Carydis‘ Leitung belohnt. Nun aber scheint das Ende der Geduld erreicht zu sein. Der Intendant verhehlt nicht sein Unverständnis für den als Begründung der neuerlichen Absage angegebenen Grund: Carydis habe zuletzt mit Opernproduktionen derart schlechte Erfahrungen gemacht, daß er beschlossen habe, „in den nächsten fünf Jahren“ nur noch Konzerte zu dirigieren. Es fällt das Wort „Verbitterung“ als Reaktion auf diese Entscheidung, sogar wiederholt: Auch Barrie Kosky sei als Regisseur der geplanten Salome über die Absage „verbittert“. Da ist etwas zerbrochen.
Starke Regiehandschriften versprechen neben Barrie Kosky die in Frankfurt bewährten Namen Damiano Michieletto (Rossinis Otello), Àlex Ollè (Manon Lescaut), Anselm Weber (Lady Macbeth von Mzensk), Tilmann Köhler (Bianca e Falliero) und Jens Daniel Herzog (Prinz von Homburg). Gleich drei Eigengewächsen wird die Regie für weitere Neuproduktionen anvertraut: Die ehemalige Frankfurter Regieassistentin Katharina Thoma hatte zuletzt mit Martha Publikum und Kritik derart überzeugen können, daß Loebe ihr nun den neuen Tristan gegeben hat. Mit Corinna Tetzel inszeniert eine weitere ehemalige Frankfurter Regieassistentin die Neuproduktion von Pénélope. Die rührige Caterina Panti Liberovici schließlich, die vielen Wiederaufnahmen als szenische Leiterin neues Leben einhaucht und wunderbare Produktionen der Reihe „Oper für Kinder“ verantwortet, darf ihr Gespür für Komödien bei Rossinis La Gazetta im Bockenheimer Depot unter Beweis stellen.
Michael Demel
© der Bilder: Barbara Aumüller
Die Spielzeit 2019/20 im Überblick:
Premieren
Gioachino Rossini: Otello (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 8. September 2019
Musikalische Leitung: Sesto Quatrini/ Regie: Damiano Michieletto
Giacomo Puccini: Manon Lescaut
Sonntag, 6. Oktober 2019
Musikalische Leitung: Lorenzo Viotti /Regie: Àlex Ollé
Dmitri Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk
Sonntag, 3. November 2019
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle/ Regie: Anselm Weber
Georg Friedrich Händel: Tamerlano
Donnerstag, 7. November 2019 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Karsten Januschke/ Regie: R. B. Schlather
Gabriel Fauré: Pénélope (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 1. Dezember 2019
Musikalische Leitung: Joana Mallwitz/ Regie: Corinna Tetzel
Richard Wagner: Tristan und Isolde
Sonntag, 19. Januar 2020
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle/ Regie: Katharina Thoma
Gioachino Rossini: La gazzetta (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 2. Februar 2020 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Simone Di Felice/ Regie: Caterina Panti Liberovici
Richard Strauss: Salome
Sonntag, 1. März 2020
Musikalische Leitung: Joana Mallwitz/ Regie: Barrie Kosky
Gioachino Rossini: Bianca e Falliero (Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 5. April 2020
Musikalische Leitung: Giuliano Carella/ Regie: Tilmann Köhler
Ambroise Thomas: Mignon (Konzertante Aufführungen)
Freitag, 17. April 2020
Musikalische Leitung: Benjamin Reiners
Lucia Ronchetti: Inferno (Uraufführung)
Samstag, 18. April 2020 (Bockenheimer Depot)
Musikalische Leitung: Tito Ceccherini/ Regie: Kay Voges, Marcus Lobbes
Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt
Hans Werner Henze: Der Prinz von Homburg
Sonntag, 7. Juni 2020
Musikalische Leitung: Jonathan Darlington/ Regie: Jens-Daniel Herzog
Wiederaufnahmen
Georg Friedrich Händel: Radamisto
Sonntag, 25. August 2019
Musikalische Leitung: Simone Di Felice/ Regie: Tilmann Köhler
Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo
Samstag, 31. August 201 9
Musikalische Leitung: Rasmus Baumann/ Regie: Jan Philipp Gloger
Bohuslav Martinů: Julietta
Freitag, 13. September 2019
Musikalische Leitung: Alexander Prior/ Regie: Florentine Klepper
Ernst Křenek: Drei Kurzopern
(Der Diktator / Schwergewicht oder Die Ehre der Nation / Das geheime Königreich)
Freitag, 11. Oktober 2019
Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek/ Regie: David Hermann
Friedrich von Flotow: Martha
Freitag, 8. November 2019
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle/ Regie: Katharina Thoma
Giuseppe Verdi: Don Carlo
Samstag, 7. Dezember 2019
Musikalische Leitung: Stefan Soltesz/ Regie: David McVicar
Giuseppe Verdi: Rigoletto
Freitag, 24. Januar 2020
Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi/ Regie: Hendrik Müller
Georges Bizet: Carmen
Freitag, 31. Januar 2020
Musikalische Leitung: Stefan Blunier, Nikolai Petersen/ Regie: Barrie Kosky
Frederick Delius: Romeo und Julia auf dem Dorfe
Freitag, 6. März 2020
Musikalische Leitung: Elias Grandy/ Regie: Eva-Maria Höckmayr
Claude Debussy: La damoiselle élue/ Arthur Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher
Samstag, 14. März 2020
Musikalische Leitung: Titus Engel/ Regie: Àlex Ollé
Benjamin Britten: Peter Grimes
Samstag, 11. April 2020
Musikalische Leitung: Lawrence Foster/ Regie: Keith Warner
Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni
Freitag, 24. April 2020
Musikalische Leitung: Titus Engel, Nikolai Petersen/ Regie: Christof Loy
Leoš Janáček: Das schlaue Füchslein
Freitag, 1. Mai 2020
Musikalische Leitung: Ryan Wigglesworth/ Regie: Ute M. Engelhardt
Richard Strauss: Der Rosenkavalier
Sonntag, 10. Mai 2020
Musikalische Leitung: Stefan Soltesz, Sebastian Weigle/ Regie: Claus Guth
Giuseppe Verdi: La forza del destino
Sonntag, 21. Juni 2020
Musikalische Leitung: Carlo Montanaro/ Regie: Tobias Kratzer
Liederabende
Jakub Józef Orliński Countertenor
Dienstag, 3. September 2019
Pretty Yende Sopran
Dienstag, 29. Oktober 2019
Stanislas de Barbeyrac Tenor
Dienstag, 26. November 2019
Maria Bengtsson Sopran
Dienstag, 14. Januar 2020
Jiddische Operettenlieder mit Barrie Kosky Klavier, Alma Sadé Sopran, Helene Schneidermann Mezzosopran
Dienstag, 4. Februar 2020
Florian Boesch Bassbariton
Dienstag, 25. Februar 2020
Gaëlle Arquez Mezzosopran
Dienstag, 31. März 2020
Peter Mattei Bariton
Dienstag, 12. Mai 2020
John Osborn Tenor
Dienstag, 23. Juni 2020
Spielzeitpressekonferenz am 24. April 2018
Einblicke in den ambitioniertesten Spielplan der Republik
Ja, was soll man fragen? Die Pressekonferenz zur neuen Saison an der Oper Frankfurt endet, wie sie begonnen hat. Am Schluß sind es die Journalisten, die offenbar keinen weiteren Informationsbedarf haben. Zu Beginn ist es der Intendant, der neben seinem gut gelaunten Generalmusikdirektor sitzt, seine Karteikärtchen in den Händen hält und eigentlich nicht so recht weiß, was man denn so bereden könnte. Sie verstehen sich blendend, streiten nie und freuen sich, daß sie einander haben. Im Übrigen liebt der Orchesterchef seine Musiker und findet auch die Stadt inzwischen gut. Das ist, kurz zusammengefaßt, die Botschaft dieses Auftritts von Sebastian Weigle. Dann verschwindet er zur nächsten Probe.

Wahre Liebe: Der Intendant und sein Generalmusikdirektor auf der Pressekonferenz
Intendant Bernd Loebe blättert anschließend durch das neue Programmheft und spart dieses Mal sehr an spitzen Bemerkungen und süffisanten Untertönen. Er ist mit sich und seinem Haus im Reinen. Zur Sanierungs- und Neubaudiskussion entfährt ihm bloß ein leicht knurrendes „nach meinem Empfinden könnte da mehr Bewegung drin sein“. Immer wieder erkennt man seine Genugtuung darüber, daß die Oper Frankfurt es mit den „sogenannten großen Häusern“ locker aufnehmen kann. Die Agenturen stünden Schlange, um junge Talente für das Ensemble anzubieten. Die etablierten Ensemblemitglieder seien für Gastauftritte höchst begehrt. Sehr stolz ist man darauf, daß der Generalmusikdirektor in der kommenden Spielzeit bedeutende Engagements an Covent Garden London, der Wiener Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin habe. Auch werde er wohl bald zusätzlich Chefdirigent eines Symphonieorchesters. Einzelheiten wolle man nicht verraten. Die Frankfurter „Carmen“ sei als Leihgabe in London ein Publikumsrenner und werde dort auch in der nächsten Spielzeit wieder gezeigt. Außerdem plane man mit der „Carmen“ eine Tournee in Japan. Unter den Regisseuren der Neuproduktionen seien einige begehrte Künstler. Yuval Sharon etwa komme im Spätsommer quasi direkt aus Bayreuth, wo er den neuen „Lohengrin“ inszeniert, an das Bockenheimer Depot. Und Lydia Steier, die für die zweite Premiere am Großen Haus vorgesehen ist, werde kurz zuvor bei den Salzburger Festspielen die „Zauberflöte“ auf die Bühne gebracht haben.
Kurz: Es läuft, und nichts ist erfolgreicher als der Erfolg.
Dabei könnte man leicht übersehen, daß man da gerade den wohl ambitioniertesten und abwechslungsreichsten Spielplan der Republik in den Händen hält. Zwölf Neuproduktionen sind aufgeführt, und der wohl einzige auch einem breiteren Publikum bekannte Titel ist „Die Macht des Schicksals“, eine Oper, die nicht zu den Selbstläufern aus dem Werkverzeichnis Giuseppe Verdis zählt und die in Frankfurt seit 50 Jahren nicht mehr zu hören war. Die Spielzeit beginnt mit einem Doppelschlag zeitgenössischen Opernschaffens: Am 9. September hat Peter Eötvös‘ „Tri sestry“ am Großen Haus Premiere und nur drei Tage später am Bockenheimer Depot „Lost Highway“ von Olga Neuwirth als deutsche Erstaufführung. Loebe hält sich einiges darauf zugute, daß er die „Tri sestri“ tatsächlich mit drei Countertenören als Gastsängern besetzt hat und nicht (was billiger gewesen wäre) mit Frauenstimmen aus dem Ensemble. Auf diesen Neue-Musik-Coup folgt am 28. Oktober ein Doppelabend, der Tschaikowskis selten gespielte „Iolanta“ mit Strawinskys Oratorium „Oedipus Rex“ kombiniert. Die in den zurückliegenden Spielzeiten begonnene Besichtigung von Verdis Frühwerk wird mit einem konzertanten „Corsaro“ fortgesetzt. Ebenfalls selten auf den Spielplänen sieht man Bellinis letzte Oper „Il Puritani“, die im Dezember folgt. Der Januar bringt die bereits erwähnte „Macht des Schicksals“. Im Februar wird im Bockenheimer Depot „Mina“ aufgeführt, ein Werk, das der Komponist Uwe Dierksen derzeit noch gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Frankfurter Raum erstellt und dessen Musik bis zu den Sommerferien dieses Jahres fertig sein soll. Es folgt im Großen Haus mit „Dalibor“ von Bedrich Smetana ein Stück, das selbst eifrigen Operngängern noch nicht begegnet sein dürfte. Traditionspflege betreibt das Haus am Main im März und April mit Franz Schrekers in Frankfurt uraufgeführter Oper „Der ferne Klang“. Im Mai folgt Händels „Rodelinda“ als Übernahme einer Produktion des Teatro Real Madrid. Den Premierenreigen beschließt im Großen Haus Karol Szymanowskis „Krol Roger“, im Bockenheimer Depot ein weiterer Doppelabend mit einer äußerst ungewöhnlichen Kombination: Bruno Madernas „Satyricon“ wird der Oper „The Medium“ von Gian Carlo Menotti gegenübergestellt.
In einem solchen Spielplan, den in Phrasen verliebte Feuilletonisten wohl „mutig“ nennen werden, zeigt sich ein hohes Maß an Verantwortung, welche aus dem Erfolg erwächst. Wenn man seit vielen Jahren Auslastungszahlen von 80 Prozent und mehr vorzuweisen hat, dann darf und sollte man seinem Publikum auch etwas zu beißen geben.
Dabei kommen auch in der neuen Saison Liebhaber der immergleichen, oft zu Tode gespielten Kassenschlager nicht zu kurz. Dafür sorgen dann die Wiederaufnahmen. Die geballte Ladung an zeitgenössischem Musiktheater wird im August und September von „Otello“, „Zauberflöte“ und „Tosca“ abgefedert. Die Adventszeit bringt nahezu unvermeidlich „Hänsel und Gretel“, der Jahreswechsel „Die lustige Witwe“. Die nach London ausgeliehene „Carmen“ kommt im März zurück, im April gefolgt von „Figaros Hochzeit“ und „Walküre“. Die Auslastungszahlen werden also auch in der kommenden Spielzeit einen Wert erreichen, mit dem man den überwiegend kulturell ignoranten Kommunalpolitikern plausibel machen kann, warum sie jährlich einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für die Städtischen Bühnen aufbringen sollen.
Aber auch in der Fülle der Wiederaufnahmen (17 an der Zahl) sind genügend Preziosen enthalten, die das Bild dieses ambitionierten Opernhauses prägen und es vom anderenorts zu besichtigenden Repertoire-Einerlei abheben. So gibt es im Herbst unerklärte Festwochen mit Richard-Strauss-Inszenierungen von Brigitte Fassbaender: An die Wiederaufnahme des „Capriccio“ im Oktober schließt sich nahtlos „Ariadne auf Naxos“ im November an. Einen Strauss-Nachschlag gibt es dann noch im Februar mit der zu Recht preisgekrönten Claus-Guth-Inszenierung von „Daphne“. Mit dem „Wozzeck“ in der Inszenierung von Christof Loy ist im März eine weitere Regiegroßtat der vergangenen Jahre erneut zu besichtigen. Die beiden spektakulär gelungenen Händel-Produktionen der zurückliegenden Spielzeiten kehren ebenfalls wieder: Ab dem 5. Januar leitet der kongeniale Constantinos Carydis erneut die Aufführungen von „Xerxes“, eine Woche später gibt es mit „Rinaldo“ eine der raren Wiederaufnahmen im Bockenheimer Depot.
Mit 40 fest engagierten Solistinnen und Solisten dürfte die Oper Frankfurt über eines der größten und leistungsstärksten Ensembles europaweit, wenn nicht weltweit verfügen. So wird ein großer Teil der zu besetzenden Rollen, auch von Hauptpartien mit eigenen Kräften bewältigt. Hinzu kommen aus dem Ensemble herausgewachsene, international begehrte Gäste, die offenbar immer wieder gerne zu ihrem ehemaligen Stammhaus zurückkehren, so Zeljko Lucic im „Corsaro“, Brenda Rae in den „Puritani“ oder Johannes Martin Kränzle in „Ariadne auf Naxos“. Daneben findet man erneut kaum die „Stars“ des internationalen Opernbetriebs auf den Besetzungslisten. Die Ausnahmen stechen dafür aber umso stärker hervor, etwa Asmik Grigorian als „Iolanta“ oder Andreas Schager als „Apollon“ in der „Daphne“. Gerade bei den Gastsängern fällt die Häufung von Rollendebüts auf: Roberto Saccá wird seinen ersten Otello singen, Jane Archibald ihre erste Daphne. Bei der „Macht des Schicksals“ debütieren Christopher Maltman in der Rolle des „Don Carlo“ und Franz-Josef Selig in einer Doppelrolle als „Marchese / Padre Guardiano“. Ein besonderes Augenmerk wird man auf Christiane Libor in der „Walküre“
werfen. Sie soll die „Brünnhilde“ in den kommenden drei Ring-Teilen übernehmen und wird dem Haus daher in dieser Partie auf Jahre verbunden sein.
Unter den Dirigenten finden sich mit Dennis Russell Davies (Tri sestri), Stefan Soltesz (Dalibor), Andrea Marcon (Rodelinda) und Altmeister Lawrence Foster (Figaros Hochzeit) international bekannte Namen neben bewährten Gästen und vielversprechenden jungen Talenten (Lorenzo Viotti übernimmt das Dirigat der „Tosca“). Schließlich hat nun auch der ehemalige Frankfurter Generalmusikdirektor und Intendant Sylvain Cambreling seinen Frieden mit der Stadt und dem Haus gemacht und kehrt zum ersten Mal seit seinem Abgang im Zorn für eine Neuproduktion an das Pult des Museumsorchesters zurück (Krol Roger).
Ausnahmslos alle angekündigten Neuproduktionen klingen auf dem Besetzungszettel vielversprechend. Unter den Wiederaufnahmen findet sich keine einzige mißratene Regieleistung (aber wer weiß: die Premieren der dann wiederaufzunehmenden „Lustigen Witwe“ und „Norma“ stehen in der auslaufenden Saison ja noch an), auch die Sängerbesetzungen verheißen Qualität. Eigentlich will man das alles sehen und hören. Der Opernfreund in Frankfurt hat nun das Luxusproblem, daß er 29 Opernbesuche irgendwie in seiner Jahresplanung unterbringen muß. Erfolg kann anstrengend sein.
Michael Demel , 24. April 2018
(c) der Bilder von der Pressekonferenz: Wolfgang Runkel (Oper Frankfurt)
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Premieren
Peter Eötvös: TRI SESTRY (Drei Schwestern; Frankfurter Erstaufführung)
Sonntag, 9. September 2018 / Musikalische Leitung: Dennis Russell Davies und Nikolai Petersen Regie: Dorothea Kirschbaum
Olga Neuwirth: LOST HIFGHWAY (Deutsche Erstaufführung)
Mittwoch, 12. September 2018 (Bockenheimer Depot) / Musikalische Leitung: Karsten Januschke Regie: Yuval Sharon
Peter I. Tschaikowski: IOLANTA (Frankfurter Erstaufführung) / Igor Strawinsky: Oe - Sonntag, 28. Oktober 2018 / Musikalische Leitung: Sebastian Weigle Nikolai Petersen Regie: Lydia Steier
Giuseppe Verdi: IL CORSARO (Der Korsar; Konzertante Aufführungen / Frankfurter Erstaufführung) Mittwoch, 7. November 2018 / Musikalische Leitung: Francesco Lanzillotta
Vincenzo Bellini: I PURITRANI - Sonntag, 2. Dezember 2018 / Musikalische Leitung: Tito Ceccherini Regie: Vincent Boussard - Koproduktion mit der Opéra Royal de Wallonie, Liège
Giuseppe Verdi: LA FORZA DEL DESTINO (Die Macht des Schicksals)
Sonntag, 27. Januar 2019 / Musikalische Leitung: Jader Bignamini / Gaetano Soliman Regie: Tobias Kratzer
Uwe Dierksen: MINA (Uraufführung) Samstag, 2. Februar 2019 (Bockenheimer Depot) Musikalische Leitung: Uwe Dierksen Regie: Ute M. Engelhardt
Bedřich Smetana: DALIBOR Sonntag, 24. Februar 2019 / Musikalische Leitung: Stefan Soltesz Regie: Florentine Klepper
Franz Schreker: DER FERNE KLANG Sonntag, 31. März 2019 / Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Florian Erdl Regie: Damiano Michieletto
Georg Friedrich Händel: RODELINDA Sonntag, 12. Mai 2019 / Musikalische Leitung: Andrea Marcon Regie: Claus Guth Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, der Opéra de Lyon und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona
Karol Szymanowski: KROL ROGER (König Roger) Sonntag, 2. Juni 2019
Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling Regie: Johannes Erath
Bruno Maderna: SATYRICON (Frankfurter Erstaufführung) / Gian Carlo Menotti THE MEDIUM (Frankfurter Erstaufführung) Samstag, 15. Juni 201 9 (Bockenheimer Depot) Musikalische Leitung: Simone Di Felice / Nikolai Petersen Regie: Nelly Danker / Hans Walter Richter
17 Wiederaufnahmen
Otello Sonntag, 19. August 2018
Die Zauberflöte Samstag, 25. August 2018
Tosca Samstag, 22. September 2018
Rusalka Freitag, 28. September 2018
Capriccio Samstag, 6. Oktober 2018
Ariadne auf Naxos Freitag, 2. November 2018
Hänsel und Gretel Freitag, 7. Dezember 2018
Die lustige Witwe Samstag, 15. Dezember 2018
Xerxes Samstag, 5. Januar 2019
Rinaldo Samstag, 12. Januar 2019 (Bockenheimer Depot)
Daphne Freitag, 1. Februar 2019
Carmen Freitag, 1. März 2019
Wozzeck Samstag, 9. März 2019
Le nozze di Figaro Freitag, 5. April 2019
Die Walküre Sonntag, 21. April 2019
Norma Freitag, 7. Juni 2019
La damnation de Faust (Fausts Verdammnis) Sonntag, 16. Juni 2019
Liederabende
Günther Groissböck Bass Dienstag, 11. September 2018
Hanna-Elisabeth Müller Sopran Dienstag, 20. November 2018
Luca Salsi Bariton Dienstag, 18. Dezember 2018
Ludovic Tézier Bariton Dienstag, 22. Januar 2019
Stéphanie d’Oustrac Mezzosopran Dienstag, 26. März 2019
Edita Gruberová Sopran Dienstag, 23. April 2019
Michael Porter Tenor Dienstag, 7. Mai 2019
Michael Spyres Tenor Dienstag, 18. Juni 2019